Mehr Schlaf, weniger Zucker

Das ausreichend Schlaf zu den effektivsten Methoden zählt, Übergewicht abzubauen, hat sich in den letzten Jahren bereits als allgemein anerkannte Tatsache etabliert.

Erklärt wird dies zumeist damit, dass unsere Körperrhythmen und unser Schlafverhalten die Hormonausschüttung maßgeblich beeinflussen.

Ob das Schlafverhalten aber auch eine Veränderung des Ernährungsverhaltens bewirkt, dazu gab es bislang nur wenige Studien.

WissenschaftlerInnen der University of California untersuchten daher, ob sich ein Zusammenhang zwischen der selbst eingeschätzten Schlafdauer und dem Konsum von gesüßten Getränken nachweisen lässt.

Dazu wurden die Daten von knapp 19.000Personen ausgewertet.

Im Ergebnis schliefen im Beobachtungszeitraum 13% der Personen 5 oder weniger Stunden pro Nacht. Und genau diese Gruppe hatte einen um 21% höheren Verbrauch an gesüßten Getränken (insbesondere koffeinhaltige zuckerhaltige Getränke), verglichen zur Gruppe der “Normalschläfer” (7-8%).

Die Forscher folgerten daraus, dass kurzer Schlaf mit einer größeren Aufnahme von gezuckerten koffeinhaltigen Limonaden korreliert ist. Natürlich muss man mit solchen Ergebnissen vorsichtig sein. Unklar ist ja auch, wo da eigentlich die Ursache und wo die Wirkung ist. Und zudem gibt es im Internet zahlreiche anekdotische Berichte, dass intermittierendes Fasten (täglicher Verzicht auf Nahrung und Kalorien zwischen 12 Stunden und aufwärts) zu einem bei manchen Menschen verringerten Schlafbedürfnis führen können.

Wie auch immer. Wer sich sinnlose mega-gesüßte Energydrinks finanziell und körperlich ersparen will, sollte vielleicht sein Schlafverhalten überdenken.

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5380400/

 

Ein bisschen Schlaf muss sein! Quelle: © Schack Sammlung, München

Kann man sich eine fremde Sprache schöntrinken? Und sie dann auch besser sprechen?

Dass die Leute beim Trinken gesprächiger werden, ist nichts wirklich neues. Aber dass sich unter Alkoholeinfluss ihre Aussprache verbessert, noch dazu in fremden Sprachen, das birgt einen gewissen Aufmerksamkeitsköder. Wohl sollte hier aber betont werden, dass es um äußerst moderaten Alkoholeinfluss geht, ungefähr dem Äquivalent eines Halbliters Bier.

Die Studie, die vielleicht bald unter dem Namen Heineken-Report in die Annalen der Sprachwissenschaften eingehen wird:
Dr. Fritz Renner, jetzt ist er wohl ein berühmter Mann, von der Universität Maastricht, will es herausgefunden haben: Er und seine KollegInnen knöpften sich 50 Leute vor, deren Muttersprache Deutsch ist, die aber auch kürzlich holländisch (o.k. niederländisch) als Fremdsprache gelernt hatten und flößten der Hälfte von Ihnen etwas Alkohol ein (ca 1/2 Liter Bier). Das Ergebnis macht seit ein paar Tagen im Internet die Runde und Tucomas ist es wichtig, die Runde zu vergrößern. Geht ja um die Wissenschaft. Um es kurz zu machen: Angeblich sprachen die unter Alkoholeinfluss stehenden Personen deutlicher, verständlicher und flüssiger Niederländisch. Und das nicht gerade nicht in der Selbsteinschätzung, sondern in der Einschätzung von sogenannten native speakern, als waschechten Holländern, pardon Niederländern.

Beweisen tut das noch gar nix. Vielleicht ist ja das Niederländische nur ein Alkoholderivat des Deutschen? Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch einmal an der Zeit der Verteufelung des Alkohols, wenn schon nicht nüchterner, so doch gelassener einen Kontrapunkt entgegenzusetzen. Alkohol ist nicht gut, Alkohol ist nicht schlecht, Alkohol ist eben Alkohol und muss situativ betrachtet werden und manchmal beflügelt er die Kommunikation – und das Lernen. Auch nichts neues, aber trotzdem.

Und hier geht es zur Zusammenfassung der Studie.
http://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0269881117735687

Lächeln lässt Sie alt aussehen.

Endlich mal eine Studie mit Aha-Effekt.

Der israelische Psychologe Tzvi Ganel will es herausgefunden haben. Er ließ Testpersonen Fotos von den Leuten vorlegen, die auf einem Foto gelächelt hatten und auf dem anderen neutral dreinblickten. Und auf den Fotos, auf denen man neutral dreingeblickt hatte, wurde man von den Testpersonen im Durchschnitt jünger eingestuft. Das war dem israelischen Psychologen aber noch nicht genug. Denn es galt noch zu testen, wie man altersmäßig eingestuft wird, wenn man ein überraschtes Gesicht zeigt. Und – Surprise! –  die überraschten Gesichter wurden überhaupt am allerjüngsten bewertet.

Interessant auch die Überzeugung der Teilnehmer zur Frage, wann man jünger wirkt. Die Probanden waren nämlich grundsätzlich der Ansicht, dass ein Lächeln ein jüngeres Gesicht verleiht. Welch ein Illtum!

Wer es nicht glaubt, aber trotzdem nachlesen will: Hier, bitte schön!

Granatapfelsaft macht graue Zellen fit

Über die Sinnhaftigkeit der Zufuhr von Antioxidantien lässt sich streiten.

Wären Antioxidantien tatsächlich so gesund wie schon seit Jahren postuliert, dürfte es eigentlich viele Zipperlein auf diesem Planeten gar nicht mehr geben. Also muss man diese Wirkstoffe auch nicht überbewerten.
Dennoch dürfte eines feststehen: Granatapfelsaft weist unter den Fruchstäften eine der höchsten Mengen an Antioxidantien auf.

Im Jahr 2013 widmeten sich ForscherInnen der Universität von Kalifornien den Auswirkungen von Granatapfelsaft auf die Gedächtnisleistung älterer Menschen.

Dazu wurden 28 vergessliche Personen mit einem Durchschnittsalter von 62-63 Jahren getestet. Vier Wochen lang erhielt die Hälfte der Teilnehmer ein aromatisiertes Erfrischungsgetränk, das keine Wirkstoffe  enthielt. Die andere Hälfte erhielt täglich ein großes Glas Granatapfelsaft.

Am Beginn der Testperiode und nach dem Ende der Supplementierungszeit wurden Gedächtnistests durchgeführt. Dergestalt, dass man zuerst den Probanden Wortpaare vorlas und später einen Teil des Wortpaares ausließ und die Studienteilnehmer nach dem fehlenden fragte. Weiters gab es auch einen räumlich-visuellen Gedächtnistest, der die Orientierungsleistung in einer virtuellen Stadt abfragte.

Die Gruppe, die den Granatapfelsaft erhalten hatte, konnte beide Tests am Ende der Studie besser erfüllen als die Placebo-Gruppe.

Gleichzeitig wurden während der Gedächtnistests  Magnetresonanztomographien an den Gehirnen der Studienteilnehmer durchgeführt. In der Granatapfelgruppe waren u.a. die Basalganglien, der Thalamus und der Hippocampus aktiv. Das war bei der Placebo-Gruppe angeblich nicht der Fall.

Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass Polyphenole, die aus Granatapfelsaft gewonnen werden, das Gedächtnis bei älteren Personen mit altersbedingtem Gedächtnisrückgang verbessern könnten. Die WissenschaftlerInnen, vermuten, dass Polyphenole (und andere Antioxidantien) den ruhenden und aufgabenbezogenen Blutfluss im Gehirn verstärken. Die ForscherInnen zogen zusammenfassend den Schluss, dass die Einnahme von einem Viertel Liter Granatapfelsaft täglich über einen Monat bei älteren Erwachsenen, das verbale Gedächtnis verbessern kann und die neuronale Aktivität während eines visuellen Tests verändert.

 

Hier geht’s zur Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3736548/

Pomegranate02 edit

Kurkuma bringt das Gedächtnis auf Trab – sofort.

Im Jahr 2013 zeitigte eine Studie taiwanesischer Forscher erfreuliche Ergebnisse für ältere Menschen1)”Turmeric improves post-prandial working memory in
pre-diabetes independent of insulin” http://apjcn.nhri.org.tw/server/apjcn/23/4/581.pdf
. 68 Personen im Diabetes-Frühstadium erhielten zum Frühstück entweder 1 Gramm Kurkuma oder ein Placebo oder eine Kurkuma/Zimt-Kombination oder nur Zimt. Die Testpersonen waren allesamt mindestens 60 Jahre alt (Median männlich 71 – weiblich 75).


Dabei wollen die Forscher festgestellt haben, dass sich bereits Stunden nach der Einnahme von Kurkuma die Leistung des Arbeitsgedächtnisses der Probanden gegenüber den Nicht-Kurkuma-Gruppen verbesserte. Die Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses trat umso stärker auf, je weniger Körperfettanteile und je geringer die Insulinresistenz der TeilnehmerInnen war. Der Effekt zeigte sich bei der Kurkuma/Zimt-Kombi in gleichem Ausmaß (also ohne Synergie- oder hemmende Wirkungen). In anderen Worten, Zimt allein, oder in Kombination mit Kurkuma scheint dem Arbeitsgedächtnis auf die Schnelle weder zu zu nützen noch zu schaden.

Kurkuma zählt derzeit wohl zu den beliebtesten Forschungsgegenständen der Pflanzen-Pharmakologie. Häufig wird dabei dem Inhaltsstoff Curcumin besondere Bedeutung zugewiesen. Interessant an der hier veröffentlichten Studie ist, dass die ForscherInnen ein ganz gewöhnliches Kurkuma-Pulver verwendeten (also kein Curcumin-Extrakt) und die Wirkung mehr oder weniger sofort (innerhalb von 6 Stunden) eintrat.

Wer die Studie auf Englisch, nachlesen will, bitte schön.

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 ”Turmeric improves post-prandial working memory in
pre-diabetes independent of insulin” http://apjcn.nhri.org.tw/server/apjcn/23/4/581.pdf

Leinsamen gegen Damenbart

Das sogenannte polyzystische Ovar zählt zu den häufigsten hormonellen Abweichungen bei Frauen.

Höhere Androgenspiegel, häufiges Auftreten von Hirsutismus (männlich erscheinende Gesichtsbehaarung bei Frauen) und Übergewicht zählen zu häufigen Begleitfaktoren.

2007 wurde ein Fall beschrieben, bei dem eine 31-jährige Frau auf eigenen Wunsch nach ärztlicher Absprache über einen Zeitraum von vier Monaten täglich rund 30 Gramm Leinsamen konsumierte. Die Frau hatte zuvor von Studien gehört, die eine testosteronsenkende Wirkung bei Männern festgestellt hatten.

Nach vier Monaten zeigte sich bei der Frau eine deutliche Reduktion des Gesamtserumtestosteronspiegels (um 70%), des freien Serum-Testosterons (um 89%), und des Anteils an freiem Testosteron (um 65%). Gleichzeitig wurde ein höherer (+37%) Insulinspiegel gemessen (der  im empfohlenen Referenz-Rahmen blieb).

Die Patientin berichtete auch von einem Rückgang ihres Hirsutismus (männlich erscheinende Gesichtsbehaarung). Der Grad des Hirsutismus und dessen Veränderung wurde von den Wissenschaftlern nicht gemessen. Es erschien ihnen jedoch erwähnenswert, dass die Patientin selbst eine Abnahme des Hirsutismus wahrgenommen hatte.

Die Autoren der Fallstudie wiesen darauf hin, dass ein einzelner Fall nur bedingte Aussagekraft hat, aber zu weiteren Studien in diese Richtung anregen sollte.

Auch grüner Minze wird oft eine ähnliche Wirkung attestiert.

Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2752973/

Stress lässt Gesichter älter aussehen.

Wir werden umso jünger wahrgenommen, je niedriger unsere Cortisol-Spiegel sind? Diesen Zusammenhang wollen niederländische Forscher der Universität Leiden festgestellt haben.
In der Studie hatten Gerontologen zahlreiche Niederländer untersucht, die zur Hälfte aus besonders langlebigen Familien stammten.
Die Studienautoren stellten fest, dass das Alter der Studienteilnehmer umso höher geschätzt wurde, je höher die gemessenen Cortisol-Werte in der Früh waren. In Zahlen: Für jedes Mikromol pro Liter mehr an Cortisol, schauten die Studienteilnehmer um 0,42 Jahre älter aus. Und das traf angeblich gerade vor allem auf jene untersuchten Menschen zu, die nicht aus der Gruppe der langlebigen Familien stammten.

Die Teilnehmer mit niedrigen Cortisol-Level hätten im Schnitt rund vier Jahre jünger ausgeschaut, als die Teilnehmer mit hohen gemessenen Cortisol-Level.

Man kann die Sinnhaftigkeit und Aussagegültigkeit der Studie durchaus in Frage stellen.
Dass höhere Stresswerte (Cortisol gilt ja u.a. als Stressmarker) Leute älter aussehen lässt, stellt nicht unbedingt einen großen Neuigkeitswert dar. Und dann ist da noch die Frage, wie die Wahrnehmung des Alters einer Person überhaupt gemessen wird? In der Studie wurde dies mit Fotos gemacht, die 60 Leuten gezeigt wurden.

Aber gut, wer weiß. Vielleicht kann die Arbeit der holländischen Wissenschafter dazu dienen, die Lust bei uns zu erhöhen, unseren Stresslevel auch manchmal eine Pause zu gönnen. Und das wäre doch schon ein Gewinn?
Wer sich mit der Studie im Detail auseinandersetzen will, möge hier den Volltext nachlesen: http://www.psyneuen-journal.com/article/S0306-4530(12)00068-6/fulltext

Kurkuma als Hilfe bei Alzheimer?

Japanische Forscher untersuchten im Jahr 2012 an drei an Alzheimer erkrankten Patienten die Wirkung der Kurkuma-Pflanze. Der kognitive Zustand der Patienten, sowie die Verhaltens- und psychologischen Symptome der Demenz waren am Beginn der Studie als sehr schwerwiegend beschrieben worden. Reizbarkeit, Unruhe, Ängstlichkeit, Apathie, Inkontinenz (bei zwei Personen) wurden als Sypmptome beschrieben.

Allen drei Patienten wurden Kurkuma-Pulver Kapseln (764mg Kurkuma mit 100mg Curcumin pro Tag) verabreicht. Nach 12 Wochen der Behandlung wurde eine signifikante Verminderung der oben beschriebenen Symptome festgestellt. Bei einem der Patienten soll es auch zu einer deutlichen Verbesserung der kognitiven Funktionen gekommen sein (Verbesserung beim “Mini-Mental-Status-Test” von 12/30 auf 17/30). Der Mini-Mental-Status-Test gilt als das meistverwendete Diagnoseinstrument bei Demenz. Bei den anderen beiden Patienten war der kognitive Zustand vor Beginn der Studie so schlecht, dass man den Test nicht durchführen konnte. Jedoch wurde festgestellt, dass sie Angehöhrige ihrer Familie innerhalb eines Jahres wieder erkannten. Alle Patientin nahmen Kurkuma mehr als ein Jahr ein. Die mit Alzheimer typischerweise oben verknüpften Verhaltens- und Psychologischen Symptome traten nicht mehr auf.

Es lohnt sich vielleicht die Studie im Detail nachzulesen. Jeder einzelne der drei Fälle wird detailliert nachgezeichnet.

Leistungssteigerung am Ergometer nach 2-wöchiger Vitamin D-Supplementierung

9 zwischen 19 und 53 Jahre alten gesunden Leuten (2 Männer, 7 Frauen) wurden 14 Tage lang 2000 i.U. Vitamin D3 verabreicht. Eine Gruppe von 6 Leuten erhielt nur ein Placebo. Das war das Studiendesign einer Studie der schottischen Queen Margaret Universität. Am Anfang und nach 14 Tagen wurde die Belastbarkeit und Ausdauer am Fahrradergometer gemessen.

Nach 14 Tagen wollte man eine deutlich bessere Leistung (Ergometerdistanz) im 20-Minuten-Belastungstest und ein geringeres Müdigkeitsempfinden bei der Gruppe, die das Vitamin D3 erhalten hatte, festgestellt haben. Auch die Cortisolwerte im Urin, waren bei der Vitamin D3-Gruppe deutlich niedriger und der Blutdruck verbesserte sich ebenfalls deutlich nach unten.

Bei der Placebokontrollgruppe gab es nach 14 Tagen in allen gemessenen Bereichen keine wesentlichen Veränderungen.

Dass nach bereits 2 Wochen der Supplementierung eine deutliche Senkung wesentlicher Stressmarker (Cortisol, diastolischer und systolischer Blutdruck) eingetreten war, mutet doch einigermaßen erstaunlich an. Vielleicht war es ja auch nur Zufall. Die Anzahl der Studienteilnehmer war nicht besonders hoch.
Hier geht es zum Volltext der Studie.

Kann Ashwagandha beim Nicht-klassischen Adrenogenitalem Syndrom helfen?

Das sogenannte Nicht-Klassische Adrenogenitale Syndrom ist eine nicht seltene Normabweichung, die häufig bei ashkenasischen Juden, Hispanics, Italienern und Balkanbewohnern anzutreffen ist.

Sie zeichnet sich laut Wikipedia durch nachstehende Eigenschaften aus:
Bei beiden Geschlechtern tritt eine vorzeitige Schambehaarung und Akne auf. Frauen bekommen Störungen des Menstruationszyklus und der Empfängnis. Fruchtbarkeitsprobleme bei Männern. Der Minderwuchs macht sich bei beiden Geschlechtern allenfalls geringfügig bemerkbar.

In einem Bericht aus 2012 zeichneten Forscher einen Fall einer 57-jährigen Frau nach, die an verstärktem Haarausfall und an einem brennenden Gefühl auf der Kopfhaut litt. Die Frau hatte weder Akne noch Hirsutismus. Diese Frau  behandelte sich quasi selbst in einem Selbstversuch 8 Monate lang mit Ashwagandha, nachdem sie einen TV-Beitrag über allgemein positive Eigenschaften von Ashwagandha gesehen hatte. Davor war der Frau Frau Pioglitazon verschrieben worden. Obwohl diese Behandlung die Haarausfallsymptome verbesserte, hatte die Frau diese Behandlung abgebrochen, da sie Nebenwirkungen fürchtete.

Bei der Einnahme des Ashwagandha stellte die Frau eine deutliche Abnahme ihres Haarausfalls fest. Die behandelnden Ärzte stellten im weiteren Verlauf deutliche Verbesserungen ihrer Kortikoid- und Cortisol-Werte fest.

Da ein einzelner Fall nur bedingte Aussagekraft haben kann, schlugen die Forscher vor, zur besseren Beurteilung der Wirksamkeit von Ashwagandha randomisierte Doppelblindstudien durchzuführen.

 

Der genaue Fallbericht kann hier nachgelesen werden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4543599/

Schlaf macht alte Männer jung

Die heilsame Wirkung des Schlafs kann wohl jeder bestätigen. Dass ausreichender Schlaf aber alten Männern zu Rekord-Testosteron-Werten verhelfen kann überrascht.

Testosteronbooster Vitamin D

Dass die Supplementierung mit Vitamin D3 unter anderem gut für das Muskelwachstum älterer Frauen ist, wissen wir bereits.

Allgemein wird der Vitamin D – Supplementierung eine positive Wirkunk auf den Hormonhaushalt zugeschrieben. So nun auch bei Männern mit niedrigem Testosteronspiegel.
Dazu haben im Jahr 2011 österreichische ForscherInnen der Uni Graz eine Studie durchgeführt.

Gesunde übergewichtige Männer mit niedrigem Vitamin D – Status (unter 50 nmol/l) und schlechten Testosteronwerten wurden einem Gewichtsreduktionsprogramm unterzogen. 31 Männer nahmen rund 3.300 IU Vitamin D täglich ein. Eine andere Kontrollgruppe (23 Männer) erhielt ein Placebo. Nach einem Jahr wurde nachgemessen. Bei der Vitamin D Gruppe erhöhte sich zum einen der Vitamin D – Spiegel im Blut (klingt selbstverständlich, ist es aber nicht) und die Menge an Gesamttestosteron (von durchschnittlich 10,7 auf 13,4 nmol/l), bioaktiven Testosteron (5,21 auf 6,25), und freiem Testosteron (von 0,222 auf 0,267). Bei der Placebo-Gruppe tat sich gar nichts.

Diese Studie reiht sich unter zahlreiche Studien ein, die der Vitamin-D3-Zufuhr positive Wirkungen bescheinigen.

Ashwagandha gut für die Mukis

Wieder etwas Neues von der Ashwagandha-Front 😉

Wie üblich, haben sich wieder einmal indische Forscher mit den Auswirkungen der Ashwagandha-Wurzel beschäftigt.

In einer 8-wöchigen randomisierten Doppelblindstudie maß man an 57  bisher untrainierten Männern zwischen 18 und 50 Jahren die Auswirkungen von Krafttraining mit und ohne dem Konsum von Ashwagandha.

Zwei mal täglich mussten 29 Männer je 300 mg Ashwagandha Wurzel Extrakt (pro Tag 600 mg KSM-66 Extrakt) zu sich nehmen, die Kontrollgruppe von 28 Männern erhielt Placebos. Beide Gruppen absolvierten 8 Wochen lang Krafttraining und die unterschiedlichen Auswirkungen waren deutlich.

In der Ashwagandha-Gruppe wurde ein wesentlich höheres Kraft- und Muskelwachstum festgestellt als in der Kontrollgruppe. Der Fettanteil bei den Ashwagandhakonsumenten nahm stärker ab und der Testosteronspiegel stärker zu. In der Ashwagandhagruppe wurde eine Zunahme des Testosterons von rund 15% gemessen (durchschnittliche Erhöhung des Serum-Testosterons um 96,2 ng/dL, gegenüber Placebogruppe Steigerung um 18,0 ng/dL).

Die indischen Forscher wiesen darauf hin, dass die Gesamtgruppe (50 Männer) und die Studiendauer (8 Wochen) relativ klein war. Dafür waren die Messungen aber ziemlich umfangreich. Ashwagandha ist in der traditionellen indischen Medizin seit jeher bekannt. Der Pflanze werden stärkende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben. Schulmedizinische Forschungen gibt es dazu bislang relativ wenige.

Die Studie zum Nachlesen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26609282

Magnesium hilft reifen Männern

Polnische Forscher maßen die Beziehung zwischen dem Magnesium und Stoffwechselstörungen. Dabei wurde festgestellt, dass ein guter Magnesiumspiegel mit guten anderen Werten korrelierte.

Forschungsobjekt waren 313 Männer im Alter zwischen 50 und 75 Jahren.

Männer mit einem geringen Gesamttestosteronspiegel wiesen schlechtere Magnesiumwerte als Männer mit guten Testosteronwerten auf. Allgemein wurde an Männern mit metabolischen Syndrom niedrigere Magnesiumspiegel gemessen. Männer mit Typ-2 Diabetes hatten niedrigere Magnesiumwerte. Bauchumfang und Bauchtaillenverhältnisse waren schlechter bei geringen Magnesiumwerten im Blut. Gleiches will man für Bluthochdruck gemessen haben. Erhöhter Blutdruck korrelierte mit geringen Magnesiumwerten.

Was hier Ursache und was Wirkung ist, bleibt natürlich offen, deswegen spricht die Studie1)Englisches Abstract auf Pubmed https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26507751 von Korrelation und nicht von Ursache.

Sieht man sich die Erfahrungsbericht in zahlreichen Internetforen an, darf man aber optimistisch sein, dass die Magnesiumzufuhr schon durchaus hilfreich sein kann. Nur mal stellvertretend der Bericht einer Frau über die Auswirkungen auf ihren Mann.

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 Englisches Abstract auf Pubmed https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26507751

Traummännlein Vitamin B6

Eine hohe Dosis Vitamin B6 und Sie träumen intensiver, lebhafter, bedeutungsvoller und können sich nachher noch besser daran erinnern.
So zumindest, wenn es nach Schlafforschern aus New York geht. Die wollen das bereits 2002 herausgefunden haben.
Bei 250 mg vor dem Schlafen gehen geht so richtig die Post ab, wenn es nach der damaligen Studie geht. Ob man wirklich intensiver träumt, oder sich nur besser an die Träume erinnert, darüber kann man nur spekulieren.

Aber Achtung: Regelmäßige sehr hohe Dosen von Vitamin B6 könnten zu Nervenschäden führen, zB periphere Neuropathien. Also gilt wie immer: Nichts übertreiben!

Vitamin D und das wundersame Muskelwachstum bei Frauen nach der Menopause

Brasilianische Forscher wollen es herausgefunden haben:
Die Supplementierung mit Vitamin D verhilft offenbar Frauen nach der Menopause ihre Muskeln zu erhalten und zu stärken.
Die Forscher gaben über einen Zeitraum von 9 Monaten einer Gruppe von 70 Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren  täglich 1000 Einheiten Vitamin D3. Eine gleich große Kontrollgruppe erhielt ein Placebo ohne Wirkstoffe. Die Frauen waren gesund, betrieben aber keinen Sport.

Nach Ablauf der 9 Monate wurden die Muskel- und Fettwerte gegenüber dem Beginn der Studie gemessen. Die Kraft- und Muskelwerte verbesserten sich gegenüber dem Ausgangszeitpunkt, obwohl die Frauen in dieser Zeit kein Training durchführten. Bei der Kontrollgruppe, die nur die Placebos erhalten hatten, wurde eine geringe Verschlechterung gemessen.

Hier gibt es die Zusammenfassung der Studie.

Schlankmacher Nüsse und Erdnüsse

Dass Nüsse dick machen, galt früher als ausgemacht. Seit einigen Jahren scheint sich sich eine andere Sichtweise durchzusetzen.
Der Schlankmach-Effekt von Mandeln und Pistazien ist bereits zum Teil erforscht.
Neuseeländische Wissenschaftler analysierten aber nun die Ernährungsgewohnheiten von mehr als 4.500 Neuseeländern allgemein zu Nüssen und Erdnüssen .
Sie stellten fest, dass Menschen die regelmäßig Nüsse aßen (rund 40 Gramm täglich) um ca 2.5 kg leichter waren und der Taillenumfang ebenfalls um rund 3cm geringer war als bei den Menschen, die keine Nüsse und Erdnüsse (Erdnüsse sind keine Nüsse im wissenschaftlichen Sinn, sondern Hülsenfrüchte) aßen.
Was da jetzt genau der Grund dafür ist, darüber kann spekulieren. Möglicherweise werden die Kalorien der Nüsse und Erdnüsse vom Körper weniger gut verwertet als die von anderen Nahrungsmitteln.
Möglicherweise beinhalten Nüsse aber auch Inhaltsstoffe, die den Stoffwechsel ankurbeln.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man beim Verzehr von Nüssen geringere Lust auf andere Nahrungsmittel hat, und dadurch weniger Gesamtkalorien zu sich nimmt.

Jedenfalls ergibt es offenbar für Leute, die ihr Gewicht reduzieren wollen, wenig Sinn deswegen auf Nüsse zu verzichten. Im Gegenteil, der Einbau von Nüssen und Erdnüssen in den Ernährungsplan scheint hilfreich zu sein, eine schlanke Linie zu erreichen oder zu erhalten.

Wer die Studie dazu im Volltext lesen will, findet sie hier.

 

Mehr Gemüse und Obst ist gleich besseres Glücksempfinden

Na bitte, da haben wir es jetzt auch wissenschaftlich:

Menschen, die mehr Gemüse und Obst zu sich nehmen, fühlen sich psychisch besser.
Das will zumindest eine neuseeländische Studie herausgefunden haben. Mehr als 400 junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 25 notierten zwei Wochen lang ihre täglichen Essgewohnheiten.Dazu mussten sie dann ihren Pegel für empfundenes Glück, Neugierde, und Kreativität festhalten. Und der war in allen drei Kategorien höher, als an solchen Tagen, wo Gemüse und Obst ernährungsmäßig in den Hintergrund traten.

Natürlich fragt man sich da aber auch, ob da nicht möglicherweise Ursache und Folge umgedreht wurden. Denn es erscheint nicht unplausibel, dass man bei guter Laune einfach mehr Lust auf Äpfel, Birnen und Karotten hat.

Die neuseeländischen Forscher vermuten, dass da nichts vertauscht wurde, aber wer vermag das schon mit Sicherheit sagen zu können?
Jedenfalls scheint es so, dass Obst und Gemüse der guten Laune keinen Abbruch tut, und das ist doch auch schon was. 🙂

Und hier geht es zur Quelle der Studie

Bewegung als Östrogensenker

Körperliche Bewegung soll bei Frauen den Östrogenspiegel senken.
Eine Studie der Universität von Maryland (USA) hat mit Schrittzählern sieben Tage lang die Bewegungsaktivität von 452 Frauen in der Menopause (40-72 Jahre) gemessen.

Je bewegungsaktiver die Frauen waren, desto weniger Östrogene  waren im Urin feststellbar.

Anscheinend aktiviert Bewegung bestimmte Enzyme, die, die Östrogene neutralisieren.

Die Wissenschaftler glauben, dass dies vor allem für Frauen von Interesse sein könnte, die ihre Wahrscheinlichkeit für östrogenabhängige Krankheiten senken wollen. Vielleicht könnte dies aber auch für Männer interessant sein, die ihren Östrogenspiegel senken wollen.

 

Bockshornkleesamen gegen Diabetes

Möglicherweise sind Bockshornkleesamen ein geeignetes Mittel zur Verhinderung von Typ-2 Diabetes.

In einer Studie testeten indische Wissenschaftler die Einnahme von täglich 10 Gramm Bockshornklee an 130 Männern und Frauen im Vordiabetesstadium zwischen 30 und 70 Jahren.
66 Studienteilnehmer erhielten zweimal täglich vor den Mahlzeiten je 5 Gramm Bockshornkleesamenpulver, 74 Leute erhielten stattdessen ein Placebo.
Die Einnahme wurde über einen Zeitraum von drei Jahren getestet.

Man konnte dabei feststellen, dass die Kontrollgruppe, der nur ein Placebo verabreicht worden war, im Vergleich zu Probanden in der Bockshornklee-Gruppe ein viel höheres Risiko hatten, an Diabetes zu erkranken. Zudem war die Normalisierung der Blutzuckerwerte bei der Bockshornkleesamengruppe deutlich stärker als bei der Placebogruppe.

Anmerkung: Täglich 10 Gramm Bockshornkleesamen über drei Jahre ist eine ganze Menge. Die Studie sagt nichts über allfällige Nebenwirkungen aus, die bei einer solchen Menge in Betracht gezogen werden müssen.
In diversen Internetforen berichten Anwender über hormonähnliche Effekte, wie ZB bei Frauen Stärkung der Milchproduktion, Vergrößerung der Brüste, bei beiden Geschlechtern Steigerung der Libido, aber auch Senkung der Libido. Oft wird Bockshornklee auch mit der Verhinderung von männlichem Haarausfall in Zusammenhang gebracht.
Bockshornklees wird die Unterbindung der Testosteronumwandlung in DHT nachgesagt (Hemmung der 5α-Reduktase).

Die Zusammenfassung der Studie zum Nachlesen (Englisch).