Ausreichend Schlaf kann den Testosteronspiegel verdoppeln

Nicht zu unterschätzen auch die REM-Phasen, also jene Zeiten im Schlaf, von denen angenommen wird, dass wir hier träumen. Denn in diesen finden die nächtliche Erektionen bei Männern wie Frauen statt – jawohl, auch die Klitoris neigt zum größeren werden. Falls mal wer kommt und fragt.

Nattokinase für die Durchblutung

Persönliche Erfahrungsberichte zur Supplementierung mit Nattokinase zeigen ein breites Wirkungsspektrum, das von der Regulierung des Blutdrucks bis zur Verbesserung der Durchblutung reicht.

Was ist Nattokinase?

Nattokinase ist ein Enzym, das aus dem traditionellen japanischen Gericht Natto gewonnen wird, welches aus fermentierten Sojabohnen besteht. Es wurde erstmals 1987 von dem japanischen Forscher Hiroyuki Sumi isoliert und beschrieben.
Die Herstellung von Nattokinase erfolgt durch die Fermentation von gekochten Sojabohnen mit dem Bakterienstamm Bacillus subtilis natto. Das Enzym besteht aus zahlreichen Aminosäuren und zeichnet sich durch seine fibrinolytische Aktivität aus, was bedeutet, dass es die Fähigkeit besitzt, Blutgerinnsel aufzulösen. Aufgrund dieser Eigenschaft wird Nattokinase in der Alternativmedizin als natürlicher Blutverdünner eingesetzt und für seine potenziellen gesundheitsfördernden Wirkungen, insbesondere im Bereich der Herz-Kreislauf-Gesundheit, erforscht.
Nattokinase-Supplemente werden oft als Alternative zum Verzehr von Natto gesehen, da dieses als geschmacklich “herausfordernd” gilt

Wirkungen

Nattokinase zeigt vielversprechende Wirkungen auf die Durchblutung und allgemeine Vitalität. Studien sollen belegen, dass das Enzym die Flexibilität der Blutgefäße verbessern und somit die Durchblutung fördern kann. Dies kann zu einer verbesserten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen führen. Zusätzlich soll Nattokinase helfen, Schweregefühl und Schwellungen in den Beinen zu reduzieren, die oft mit Durchblutungsstörungen einhergehen. Diese Effekte tragen potenziell zu einem gesteigerten Wohlbefinden und einer verbesserten körperlichen Leistungsfähigkeit bei.

Nattokinase als natürliche Thromboseprävention?

Nattokinase zeigt vielversprechende Eigenschaften als natürliche Option zur Thromboseprävention. Studien belegen, dass dieses Enzym Blutgerinnsel auflösen und die Bildung neuer Gerinnsel verhindern kann

In einer Studie mit 94 Patienten nach Operationen senkte Nattokinase signifikant das Risiko von Venenthrombosen im Vergleich zur Placebogruppe. Besonders bemerkenswert ist die Fähigkeit von Nattokinase, Fibrin abzubauen – ein Protein, das maßgeblich an der Blutgerinnung beteiligt ist. Dies führt zu einer Verbesserung des Blutflusses und kann das Risiko für thromboembolische Ereignisse wie Schlaganfall, Herzinfarkt und tiefe Venenthrombose reduzieren. Allerdings sollten Personen, die bereits Blutverdünner einnehmen, vor der Verwendung von Nattokinase unbedingt ihren Arzt konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden!

Und was sagen Reddit-User?

Auch anekdotische Berichte von Reddit-Nutzern beschreiben förderliche Wirkungen. Ein Anwender beschreibt eine deutliche Verbesserung seiner Depression und Energie nach der Einnahme von etwa 100.000 FU täglich, mit Effekten wie besserer Stimmung, verringertem Appetit und wärmeren Händen und Füßen. Ein anderer Nutzer berichtet von einer sofortigen Linderung seines einjährigen Gehirnnebels sowie Verbesserungen bei Verstopfung und Migräne.

Ein 70-jähriger Nutzer will seinen Hämatokritwert von 51 auf 44 gesenkt haben, was seine Ausdauer beim Radfahren verbesserte.
Ein User berichtet über verstärkte nächtliche und morgendliche Erektionen.

Insgesamt zeigt sich auf Reddit ein gemischtes Bild: Während einige Nutzer von positiven Effekten berichten, raten andere zur Vorsicht und empfehlen, vor der Einnahme von Nattokinase einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn bereits gesundheitliche Probleme oder die Einnahme anderer Medikamente vorliegen. Ein Nutzer warnte vor der Kombination von Nattokinase mit Serrapeptase, die bei ihm sehr negative Reaktionen auslöste. Ein User berichtet in einem LongCovid-Forum, dass es bei ihm Gynekomastie (Mannerbrüste) ausgelöst habe. Ein anderer User spekuliert dazu, dass eventuell, LongCovid selbst die Gyno ausgelöst habe, da Gynekomastie öfter mit Long Covid in Zusammenhang gebracht wird.

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Quercetin- ein vielversprechender Pflanzenfarbstoff

Quercetin ist ein natürlich vorkommendes Pflanzenpigment, das zur Gruppe der Flavonoide gehört und in vielen Früchten, Gemüsen, Blättern und Samen vorkommt, wie beispielsweise Äpfeln, Zwiebeln, Brokkoli, Beeren und Trauben. Querceting ist für seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und wird oft in der Komplementärmedizin und Nahrungsergänzungsmittelindustrie eingesetzt.

Vorkommen in Lebensmitteln

Quercetin ist in einer Vielzahl pflanzlicher Lebensmittel enthalten. Besonders hohe Gehalte finden sich in:

  • Kapern (233,8 mg/100g)
  • Liebstöckel (170 mg/100g)
  • Zwiebeln, insbesondere rote Zwiebeln (35 mg/100g)
  • Grünkohl (7,1 mg/100g)
  • Äpfel mit Schale (4,9 mg/100g), wobei ältere Apfelsorten tendenziell mehr Quercetin enthalten
  • Heidelbeeren (7,0 mg/100g)
  • Preiselbeeren (13,0 mg/100g)
  • Grüner und schwarzer Tee (2,5-2,2 mg/100g)
  • Brokkoli (3,0 mg/100g)1

Quercetin kommt hauptsächlich in den äußeren Schichten und Schalen von Obst und Gemüse vor. Daher ist es ratsam, diese mitzuverzehren. Zudem kann der Quercetingehalt durch schonende Zubereitungsmethoden wie Dünsten oder kurzes Anbraten besser erhalten bleiben als durch langes Kochen.

Hilfe bei PCOS und Allergien?

Aktuelle Studien zeigen Ergebnisse zur Wirksamkeit verschiedener Gesundheitsproblemen. Diverse Studien, die leider an Tieren durchgeführt wurden, legen nahe, dass Quercetin positive Effekte bei der Behandlung des Polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) haben könnte, während andere Studien seine Wirkung bei Allergien, viralen Infektionen und sportlicher Leistungsfähigkeit untersuchen.

Antivirale Wirkung

Quercetin hat sich in mehreren Studien als vielversprechend für die Prävention und Behandlung von COVID-19 erwiesen. In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 152 COVID-19-Patienten im frühen Krankheitsstadium führte die Einnahme von 1000 mg liposomalem Quercetin (welches vom Körper 20mal besser aufgenommen werden soll) täglich über 30 Tage zu signifikant besseren Ergebnissen im Vergleich zur Standardbehandlung:

  • 68% weniger Krankenhausaufenthalte
  • 77% kürzere Krankenhausaufenthalte
  • Geringerer Bedarf an Sauerstoffunterstützung
  • Keine Intensivstationsaufenthalte oder Todesfälle in der Quercetin-Gruppe

Die antivirale Wirkung von Quercetin beruht auf mehreren Mechanismen, darunter die Hemmung des Viruseintritts in die Zellen, die Unterdrückung der Virusreplikation und die Modulation der Immunantwort. Aufgrund dieser vielversprechenden Ergebnisse wird Quercetin als mögliche ergänzende Therapieoption bei COVID-19 diskutiert, insbesondere in der Frühphase der Erkrankung4.

Entzündungshemmung

Quercetin zeigt starke entzündungshemmende Eigenschaften, die auf verschiedenen Mechanismen beruhen dürften:

  • Es hemmt die Produktion und Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen
  • Quercetin reduziert die Aktivität von Enzymen wie Cyclooxygenase und Lipoxygenase, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind
  • Es moduliert die Aktivität von Immunzellen wie Mastzellen und Neutrophilen, was zu einer verminderten Entzündungsreaktion führen soll.

In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Quercetin bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und allergischer Rhinitis die Symptome lindern kann

Bei Sportlern führte die Einnahme von Quercetin zu einer signifikanten Reduktion von Entzündungsmarkern im Blut nach intensivem Training4. Diese vielversprechenden Ergebnisse machen Quercetin zu einem interessanten Wirkstoff für die Prävention und Behandlung von entzündlichen Zuständen.

Verbesserung für Typ2-Diabetes?

  • In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie führte die Einnahme von 500 mg Quercetin täglich über 12 Wochen zu einer Verbesserung des glykämischen Profils bei Typ-2-Diabetikern. Der HbA1c-Wert sank um durchschnittlich 0,54%, während der Nüchternblutzucker um 32,3 mg/dL abnahm.
  • Eine weitere Studie zeigte, dass 100 mg Quercetin täglich über 12 Wochen den Body Mass Index (BMI) und Körperfettanteil bei übergewichtigen Probanden reduzierte. Dies ist relevant, da Übergewicht ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes ist.
  • Quercetin scheint auch die postprandiale Hyperglykämie zu beeinflussen. Es konnte gezeigt werden, dass es den durch Maltose induzierten Blutzuckeranstieg nach Mahlzeiten verringert, allerdings ohne signifikanten Effekt auf glukoseinduzierte postprandiale Hyperglykämie2.

Diese ersten Ergebnisse sind ermutigend, jedoch sind weitere umfangreiche klinische Studien erforderlich, um die optimale Dosierung, Langzeitwirksamkeit und potenzielle Nebenwirkungen von Quercetin bei der Behandlung von Diabetes zu ermitteln.

Erstaunliche Wirkungen des Schwarzkümmels

Nigella Sativa, auch bekannt als Schwarzkümmel (nicht zu Verwechseln mit Kreuzkümmel!) wird traditionell zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten in verschiedenen Teilen der Welt eingesetzt. Die gesundheitlichen Vorteile von Nigella Sativa Öl sind vielfältig und werden durch zahlreiche Studien gestützt:

  1. Verbesserung der Spermienqualität: Eine Studie aus dem Jahr 2014 zeigte, dass die tägliche Einnahme von 5 ml Nigella Sativa Öl über zwei Monate die Samenqualität bei unfruchtbaren Männern signifikant verbesserte, ohne Nebenwirkungen zu verursachen (Kolahdooz et al., 2014).
  2. Testosteronspiegel: Eine tägliche Dosis von 2 g gemahlenen Schwarzkümmelsamen soll den Testosteronspiegel bei Männern um dreißig Prozent erhöhen. Das stellten Forscher der Universität Tikrit im Irak fest, als sie Männern drei Monate lang täglich 2 g Nigella sativa verabreichten. Die Konzentration des Hormons FSH im Blut der Männer in der Nigella sativa Gruppestieg dabei um 47 Prozent und die von LH um 33 Prozent . Diese Hormone stimulieren die Produktion von Spermien und Testosteron in den Hoden. Die Nigella sativa-Supplementierung erhöhte den Testosteronspiegel der Männer um 29 Prozent. (Marbat et. al.,) Siehe aber auch die unter Punkt 6 zitierte indonesische Studie, welche keinen testosteronerhöhenden Zusammenhang feststellte!
  3. Blutdrucksenkung: Eine randomisierte, doppelblind, placebo-kontrollierte Studie ergab, dass die tägliche Einnahme von 5 ml Nigella Sativa Öl den systolischen und diastolischen Blutdruck bei gesunden Freiwilligen signifikant senkte (Huseini et al., 2013).
  4. Immunmodulatorische und therapeutische Eigenschaften: Nigella Sativa und insbesondere Thymoquinon, eines seiner aktiven Bestandteile, haben gezeigt, dass sie durch die Verbesserung des oxidativen Abwehrsystems antioxidative, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften besitzen (Salem, 2005).
  5. Verbesserung von Asthma-Kontrolle und Biomarkern: Eine Studie fand heraus, dass die Ergänzung mit Nigella Sativa Öl in Verbindung mit einer kalorienreduzierten Diät Biomarker systemischer Entzündungen bei übergewichtigen Frauen signifikant verbessern kann (Mahdavi et al., 2016).
  6. Gewichtsabnahme und Blutdruck: Indonesische Forscher der Sam Ratulangi University School of Medicine veröffentlichten 2010 eine Studie, in der sie 39 übergewichtigen Probanden im Alter zwischen 35 und 45 Jahren ein Supplement mit Nigella sativa gaben. [Acta Med Indones. Jul:42(3):130-4. Die Indonesier verwendeten keinen Extrakt, sondern gaben ihren Probanden getrocknete Nigella sativaNigella-Sativa-Samen. Sie gaben der Hälfte ihrer Probanden 1500 mg Nigella sativa drei Monate lang zweimal am Tag. Das Pulver war in Kapseln enthalten, von denen jeder 750 mg Extrakt enthielt. Die andere Hälfte der Probanden erhielt ein Placebo. Nigella sativa hatte zwar keine Wirkung auf den Testosteronspiegel der Männer, jedoch hatte die Einnahme dazu geführt, dass die Probanden durschnittlich 4,5 kg Gewicht verloren und der Taillenumfang um durchschnittlich von 1,4 cm schrumpfte. Darüber hinaus reduzierte sich der systolische Blutdruck erheblich.

Diese Studien unterstreichen das Potenzial von Nigella Sativa Öl als natürliches Heilmittel für eine Reihe von Gesundheitsproblemen, darunter Infertilität, Bluthochdruck, Asthma und Lebererkrankungen. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um diese Wirkungen vollständig zu verstehen und zu bestätigen.

Quercetin und die Beeinflussung des M-TOR Signalwegs.

Die natürlich vorkommende Polyphenol-Verbindung Quercetin wurde umfassend auf ihre Wechselwirkung mit dem mTOR-Signalweg in verschiedenen Kontexten untersucht.

Hier einige der wichtigsten Ergebnisse:

Quercetin fördert biologische Przesse (nukleäre Translokation von TFEB und dessen transkriptionelle Aktivität) in Pigmentepithelzellen der Netzhaut, wodurch der Zellabbau und die Selbsterneuerungsfunktionen verbessert werden sollen. Dieser Effekt wird auf die Rolle von Quercetin als direkter mTOR-Inhibitor (Hemmung des mTOR-Signalwegs) unabhängig von der AKT-Aktivität zurückgeführt (Huang et al., 2018 – in vitro Studie).

Im Zusammenhang mit Brustkrebs konnte gezeigt werden, dass Quercetin die Akt/mTOR-Signalisierung hemmt und dadurch zur Verringerung der Proliferation, Apoptose und Migration von Krebszellen beiträgt. Quercetin ist auch für seine Fähigkeit bekannt, den G2/M-Zellzyklusarrest zu induzieren (Rivera Rivera et al., 2016 – in vitro Studie).

Die antitumoralen Wirkungen von Quercetin umfassen die Induktion des Verlusts der Zellviabilität, Apoptose und Autophagie durch Modulation mehrerer Signalwege, einschließlich PI3K/Akt/mTOR, was seine Rolle bei der Bekämpfung des Tumorstoffwechsels unterstreicht (Reyes-Farias & Carrasco-Pozo, 2019 – Metastudie).

Es hat sich gezeigt, dass Quercetin pathologische Veränderungen nach neuronalen Verletzungen durch die Regulierung des mTOR-Signalwegs wirksam verbessert, und wird daher als Intervention bei Rückenmarksverletzungen in Betracht gezogen (Wang et al., 2022 – in vitro Studie).

Quercetin hemmt die Aktivierung von Fibroblasten und die Nierenfibrose (Vernarbung der Neren), indem es die mTOR- und β-Catenin-Signalwege unterdrückt, was ein therapeutisches Potenzial bei chronischen Nierenerkrankungen bieten könnte (Ren et al., 2016 – in vitro Studie).

Es zeigt auch antiangiogene Aktivität in der Krebsprävention durch Hemmung des Tumorwachstums und der Metastasierung über VEGFR-2-regulierte AKT/mTOR/P70S6K-Signalwege (Pratheeshkumar et al., 2012 – ex vivo, in vivo (arme Ratten!) und in vitro models).

Darüber hinaus verbessert Quercetin die epithelial-mesenchymale Transition renaler Tubulusepithelzellen bei diabetischer Nierenerkrankung und wird mit einer Hemmung der mTORC1/p70S6K-Aktivierung in Verbindung gebracht (Lu et al., 2015).

Quercetin zeigt zusammen mit anderen nutrazeutischen SIRT1-Modulatoren Effekte auf die mTOR/S6K1/4E-BP1-Signalisierung und weist auf eine wichtige Beziehung zum mTOR-Signalweg hin (Bianchi & Giovannini, 2018).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Quercetin auf vielfältige Weise mit dem mTOR-Signalweg interagiert und potenzielle Vorteile bei der Verbesserung der Zellfunktion, der Hemmung der Krebsentstehung sowie ein therapeutisches Potenzial bei verschiedenen Krankheiten aufweist. Die Modulation des mTOR-Signalwegs durch Quercetin unterstreicht seine wichtige Rolle bei der Beeinflussung von Zellwachstum, Stoffwechsel und Überleben.

Diclaimer: Wenn es so klar wäre, wie oben dargestellt, gebe es zahlreiche Krankheiten nicht mehr. Für die meisten der oben dargestellten Beispiele dürfte es keine klinischen Studien geben, sondern lediglich in-vitro-Studien, oder Studien an armen Labormäusen. Die konkreten Auswirkungen auf den Menschen wurden in der Medizin noch wenig untersucht.
Der Beitrag wurde unter Zuhilfe-Name eines Wissenschafts-Bots erstellt und soll in erster Linie als Möglichkeit zum Einstieg in dieses Thema aufgefasst werden.

Cordyceps Militaris hilfreich bei zu heftigen Träumen oder Schlafwandel?

Sei es nach Cannabis-Entzug oder aus anderen Gründen. Zu lebhaftes Träumen kann einen manchmal um wichtige Erholungsfunktionen des Schlafs bringen.

Vielfach wird angenommen, dass Cordyceps-Pilze, die in der der traditionellen chinesischen Medizin seit jeher eine wichtige Rolle spielen, den Verjüngungsprozess des Körpers unterstützen. U.a. soll die Einnahme von Cordyceps zu einer besseren Schlafqualität führen.

Zurückgeführt wird dies auf einen wesentlichen Inhaltsstoff des Cordyceps-Pilzes, dem Cordycepin. Dieses ist vor allem reichhaltig im Fruchtkörper des Cordyceps Militaris enthalten. (Fruchtkörper des Cordyceps Sinensis für kommerzielle Zwecke zu züchten, ist praktisch unmöglich. Bei den üblich erhältlichen Cordyceps Sinensis Produkten wird überwiegend nur das Myzel verwendet, dem allerdings ebenfalls wirksame Eigenschaften zugeschrieben werden.)

Jedenfalls scheinen Studien mit Cordycepsin zu belegen, dass Cordycepsin für einen erholsameren Schlaf sorgt, indem es die REM-Phasen beim Schlaf zurückdrängt. Ebenfalls dürfte es hilfreich gegen Schlafwandel sein.

Einer anderen Studie zufolge scheint sich Cordyceps Militaris als ACE-Hemmer zu eignen. Als ACE-Hemmer bezeichnet man eine Gruppe von blutdrucksenkenden Mitteln. Eine in vitro Studie von (Valdez-Solana et al., 2022) ergab, dass ein ethanolischer Extrakt von Cordyceps militaris eine signifikante nicht-kompetitive Hemmung von ACE zeigte, wobei Cordycepin, eine Schlüsselkomponente als ACE-Hemmer wirkt.

Hilft 5HTP bei Stottern?

Der Titel sagt eigentlich schon alles. Kann die Aminosäure 5-HTP Stotterern helfen, ihr Sprechen zu verbessern?

Will man dem Bericht eines Forenschreibers auf Reddit Glauben schenken, dann könnte dies vielleicht der Fall sein. Dieser schrieb vor einiger Zeit diesen Beitrag.

Demnach hätte der Mann früher (vor 16 Jahren) unter einem mittleren bis starken Stottersyndrom gelitten, das ihn zB hinderte, bestimmte Worte zu artikulieren oder Sätze zu vervollständigen. Abends zwischen 200 und 400 mg 5-htp hätten ihm geholfen, sein Stottern weitgehend unter Kontrolle zu bringen, und das seit vielen Jahren.
Auch heute noch, 16 Jahre nach dem Beginn der 5-HTP-Einnahme, würde er die Einnahme fortsetzen. Bei Beendigung der Einnahme würden die Symptome wieder stärker hervortreten.

Die Erklärung, die der Mann für die Besserung seiner Symptome hatte, war, dass er gelesen hatte, dass Stottern mit einem hohen Dopamin-Pegel assoziiert wäre. 5-HTP soll jedoch günstig auf den Serotonin-Spiegel wirken und Serotonin und Dopamin würden in einer umgekehrten Beziehung stehen. Mehr Serotonin würde zu weniger Dopamin führen und umgekehrt.

Ob diese Theorie stimmt, sei dahingestellt. Derzeitiger wissenschaftlicher Wissensstand ist, dass in bestimmten Fällen Serotonin die Dopaminproduktion hemmen kann und umgekehrt ein niedriger Serotoninspiegel zu einer Überproduktion von Dopamin führen kann.

Tatsache scheint aber jedenfalls zu sein, dass 5HTP dem Anwender massiv zu helfen scheint und das bei nur geringen Nebenwirkungen. (Leicht verminderte Libido, die nach dem Absetzen nach ein paar Tagen wieder ansteigt).

Ob 5-HTP wirklich hilft, muss wohl jeder für sich selbst austesten. Einen Versuch ist es vielleicht wert. Hier nochmals der Link zu dem bemerkenswerten Beitrag.

Den mTOR Signalweg natürlich hemmen

Achtung: Dieser Artikel ist ein Teilaspekt eines größeren Artikels auf dieser Homepage. Wer Detaillierteres zum mTor-Signalweg erfahren möchte, der sei auf diesen Artikel verwiesen.

Ganz wichtig auch vorweg: Der Großteil der Forschung zu natürlichen mTor-Inhibitoren (Hemmung des mTor-Pfades) ist in einem frühen Stadium. Zumeist handelt es sich um Studien in vitro – also im Reagenzglas. Nur zu wenigen Substanzen sind auch andere Studien verfügbar und nur eine Substanz (DIM bzw. als Vorläufer Indol-3-Carbinol) wurde mit Menschen ausgiebiger getestet.

Kalorieneinschränkung:

“Dietary Restriction and Nutrient Balance in Aging”
Studie ; Studie 

Intervallfasten, (intermittierendes Fasten):

Studie Intervallfasten ist ein Teilaspekt der Kalorieneinschränkung. Vielen Menschen scheint es leichter zu fallen, auf Nahrung periodisch zu verzichten (also regelmäßig stunden- oder tageweise), als fortwährend weniger Kalorien zu sich zu nehmen.

Ketogene Diät

Studie  Doch Vorsicht! Unter ketogener Ernährung scheinen unterschiedliche Vorstellungen zu bestehen. Viele assoziieren ketogene Diät mit geringerer Kohlehydratzufuhr und erhöhter Proteinaufnahme. Gerade die erhöhte Proteinaufnahme kann auch kritisch gesehen werden (siehe nächster Punkt).

Eiweißreduktion

Eine Studie aus dem Jahr 2013 versucht dies zu untermauern.

Bewegung, Fitnesstraining

Studie Einerseits werden durch Training die mTOR-Signale in Skelettmuskulatur und Gehirn erhöht, anderseits werden die Signalwege in Leber und Fettgewebe gesenkt!

Indol-3-Carbinol/DIM Indol-3-Carbinol

Indol 3C findet man in Obst und Gemüse, insbesondere bei Kreuzblütern und da vor allem bei Mitgliedern der Gattung Brassica (Brokkoli, Karfiol, Kohl). DIM (Diindolylmethane) wird im Körper durch Verdauung von Indol-3-Carbinol gebildet und dürfte bei direkter Supplementierung eine noch stärkere Wirkung haben als das Ausgangsprodukt Indol 3C. So zB diese Studie aus dem Jahr 2013, die DIM sogar eine noch bessere Effizienz als Rapamycin attestiert. Häufig berichten Frauen, dass ihnen die Supplementierung von DIM deutlich besser durch die Wechseljahre helfen würde.

Curcumin

(Bestandteil des Gewürzes Kurkuma) Die Studie  deutet darauf hin, dass Curcumin möglicherweise beide mTOR-Signalwege (mtorc1 und mtorc2) hemmt.

Resveratrol

Resveratrol kommt u.a. in Rotwein, Weintrauben, Zwiebel, Tee, Zitrusfrüchten, Liebstöckel vor. Diese Studie aus dem Jahr verweist darauf, dass bereits frühere Arbeiten dargelegt haben, dass Resveratrol induzierte Autophagie in vitro und in vivo tumorbekämpfende Wirkungen hat. Die Studie verweist darauf, dass nicht alle Arten von Tumorzellen im gleichen Ausmaß “mTor-abhängig” sind. Den Autoren der Studie zur Folge müsste Resveratrol bei besonders mTor-abhängigen Tumoren besser wirken.

Moderater Alkoholkonsum/Alkohol

Diese Studie verweist, die sich eingehend mit der aktuellen Forschung zu Alkoholkonsum beschäftigt, scheint alles auf den Kopf zu stellen, was man bisher zu Alkoholkonsum angenommen hatte. Moderater Alkoholkonsum wird mit den Wirkungen von Rapamycin verglichen. Die Arbeit weist jedoch darauf hin, dass stärkerer Alkoholkonsum bekanntermaßen mit gegenteiligen Wirkungen verbunden ist.

Capsaicin (Chili)

Fisetin Studie  Ein Flavonoid, das vorwiegend im Kernholz des Perückenstrauchs vorkommt. Aber auch enthalten in Zwiebeln, Erdbeeren, Äpfeln, Weintraube.

Cannabidiol (CBD)

Diese Studie, die bereits 2011 veröffentlicht wurde, beschreibt vielversprechend die molekularen Wirkungen von CBD auf bestimmte Zelllinien.  Ergänzend dazu weist eine andere Studie aus dem Jahr 2020 darauf hin, dass es enorme Unterschiede in der Wirkungsweise in den USA legal erhältlichen CBD-Produkten gibt. Obwohl bei allen 8 untersuchten Vollspektrum-Produkten festgestellt werden konnte, dass die Inhaltsstoffe und deren Mengen korrekt angegeben waren,  wurde nur bei einem einzigen eine sehr erhebliche Auswirkung auf den mTOR-Signalweg gemessen. Das Öl dieses Produktes war von grüner Farbe und enthielt kein CBD-Isolat und war auch nicht in anderen Ölen (ZB Hanföl oder Olivenöl) gelöst.

Vitamin D

Auch hier bewegt sich die Forschung noch im spekulativen Bereich. Eine Arbeit beschäftigt sich jedenfalls ausführlich damit und weist auf kombinations-synergistische Effekte von Vitamin D und Everolimus (ein Rapamycin-Analog) hin.
Achtung an alle Vitamin D3-Freaks: Man muss immer darauf achten, , dass bei höheren Dosen von Vitamin D3 gleichzeitig auch Vitamin K2 supplementiert wird, sonst kann es zu Problemen mit Kalzium und Nierensteinen kommen! Ohne Vitamin K2 wird durch einen hohen Vitamin-D-Spiegel zusätzlich Kalzium aus den Knochen gelöst (anstatt in diese transportiert!). Das kann das Risiko für Osteoporose erhöhen, selbst dann wenn zusätzlich Kalzium beigegeben wird. Neben Nierensteinen droht auch eine verstärkte Verkalkung der Gefäße und daraus resultierend Herzinfarkte und Hirnschläge, oder (theoretisch auch starke) Nierenschädigungen.

EGCG (grüner Tee)

EGCG, ein im Grüntee enthaltener Wirkstoff, war noch bis vor Kurzem die Mode-Alternativ-Arznei schlechthin. Vermutlich nicht zu Unrecht. Denn nicht nur diese Studie aus 2011 weist auf desen mTor-hemmende Wirkung hin.

Olivenöl

Dieser ausführliche Beitrag, der sich mit der Behandlung von neurodegnerativen Krankheiten (zB Parkinson) beschäftigt, weist darauf hin, dass in Oliven Oleuropein enthalten ist. Jener Stoff, der für den bitteren Geschmack des Olivenöls mitverantwortlich zeichnet. Und in dieser Studie wird dem Oleuropein eine mTor-hemmende Wirkung bescheinigt.

Orostachys Japonica (Sternwurz) Studie 

Apigenin (Sellerie, Kamille, Petersilie) Studie

Apigenin ist ein Flavanoid, das reichlich in Obst (Orangen, Apfel, Kirschen, Weintrauben), Gemüse (Zwiebeln, Petersilie, Broccoli, Tomaten, Sellerie, Gerste) and Getränken  (Kamillentee, Wein) enthalten ist. Spekuliert wird, ob die Gabe von Apigenin sich günstig auf Leberzellen auswirkt

Quercetin (in Äpfeln, Zwiebeln, Rotwein, Grüner Tee, Beeren)

Koffein:

Studie 

Aspirin: Studie 

Schwarzkümmel (Thymoquinon) :

Schwarzkümmel (Nigella Sativa), nicht zu verwechseln mit dem Kreuzkümmel, wird immer beliebter bei Forschern.
Studie

Withaferin A (Ashwagandha)

Rosmarin

In dieser Studie wird Rosmarin-Extrakt ein mTOR-hemmende Wirkung (in vitro) bescheinigt. Auch eine andere Arbeit bescheinigt der Carnosin-Säure, einem Isolat aus Rosmarin, die mTor-hemmende Wirkung.

Omega-3-Fettsäuren:

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie EPA und DHA aus Fischöl und bestimmten Pflanzenölen können die mTOR-Signalübertragung hemmen, möglicherweise durch die Beeinflussung der PI3K/Akt-Signalübertragung

N-Acetylcystein (NAC):

Die Frage ob Hemmung oder Aktivierung des Pfades ist nicht einfach zu beantworten. In einer Pilotstudie bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) wurde gezeigt, dass NAC die Krankheitsaktivität lindert, indem es mTOR in T-Lymphozyten blockiert. Dies führte zu einer Reduktion der Krankheitsaktivität nach einmonatiger Behandlung. Studie

Ashwagandha und Ginseng, Anti-Aging-Wirkungen wie von Metformin und Rapamycin?

Ashwagandha und Ginseng imitieren die Wirkungen von Off-Label Anti-Aging Medikamenten

Unter Off-Label-Medikamenten versteht man solche Arzneien, die für bestimmte Krankheitsbilder erforscht und zugelassen wurden, aber auch positive Effekte in ganz anderen Bereichen haben können.

In der an Anti-Aging- Szene erfreuen sich derzeit zwei Medikamente besonderer Beliebtheit: Das Anti-Diabetesmittel Metformin und das Immunsuppressivum Rapamycin.

Beide Medikamente gelten als sogenannte mTor-Hemmer, denen eine lebensverlängernde und verjüngende Wirkung nachgesagt wird.

Im Wissenschaftsjournal „Aging“ erschien 2017 eine Studie, die nahelegt, dass die in der Naturheilkunde und im Ayurveda beliebten Pflanzen Ashwagandha und Ginseng in Bezug auf Anti-Aging ähnliche Wirkungen entfalten könnten.

Bekannt ist bereits seit längerem, dass Rapamycin die Wirkungen von extremer Kalorienreduktion nachahmt. (Neuester Trend dazu übrigens Spermidin.)

Ein Inhaltsstoff des Ashwagandha hat es den Forschern besonders angetan, nämlich das sogenannte Withaferin A, das vor allem in den Blättern der Pflanze zu finden ist. (Die meisten Anwendungen des Ashwagandha verwenden vorwiegend die Wurzel der Pflanze.) Nach Ansicht der Forscher würde Withaferin A auf einem „Gen-Level“ eine große Ähnlichkeit zu den Arzneien Metformin und Rapamycin aufweisen.

Zudem würde die Kombination von verschiedenen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Withaferin A, Ginsenoside und Gamma-Linolen-Säure (GLA) starke synergistische positive Effekte zeigen.

Anzumerken ist, dass es sich bei der Studie nicht um klinische Studien, sondern um statistische Ergebnisse eines Computermodells handelt, dass die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Pflanzenarzneien mit den Inhaltsstoffen, Wirkungen und Signalwegen der synthetischen Drogen verglich. Die Autoren der Studie betonen dies ausdrücklich und sehen ihre Arbeit lediglich als ersten Schritt um eine spätere Verifizierung dieser Annahmen in klinischen Versuchen anzuregen.

Die Geschichte des Wirkstoffs Rapamycin

Zu einem wichtigen Forschungsgebiet der Medizinwissenschaften zählt der sogenannte mTOR-Pfad. Der Kurzname des 1994 entdeckten Eiweißkörpers mTOR steht für die englische Bezeichnung Mammalian Target Of  Rapamycin – im sperrigen Deutsch: “Ziel des Rapamycin bei Säugetieren”. Wie der Name nahelegt, ist seine Geschichte eng verknüpft mit der Erforschung des Wirkstoffs Rapamycin.

Entdeckungsort Rapa Nui

Rapamycin ist ein bakterielles Produkt, das in Bodenproben enthalten war, die man 1965 auf der Suche nach antifungalen Substanzen auf der Osterinsel (indonesisch: Rapa Nui) entnommen hatte. Aus diesen Proben hatte 1972 eine Gruppe um den Wissenschaftler Surendra Nath Sehgal  ein Molekül aus dem Bodenbakterium Streptomyces hygroscopicus isoliert, und eine starke antimykotische (antifungale) Aktivität festgestellt. Bald stellte sich jedoch heraus, dass dieser Stoff auch immunsuppressive und zytostatische (zellwachstumshemmende) Eigenschaften aufwies.

Über die zugrundeliegende Wirkungsweise hatte man ursprünglich noch wenig Vorstellungen. 1994 entdeckte man, dass Rapamycin an einen bestimmten Eiweißkomplex in der Zelle andockte. Aber auch da blieb zunächst rätselhaft, was dieser Eiweißkomplex eigentlich sonst noch für eine Funktion  hatte, außer eben dass er als Andockstelle für das 30 Jahre zuvor entdeckte Rapamycin fungierte. Daher nannte man dieses Eiweiß-Enzym etwas einfallslos “mTOR“, mammalian Target Of Rapamycin (zu deutsch in etwa: Ziel des Rapamycin in Säugern).

Später entdeckte man, dass Rapamycin die Aktivität dieses Eiweißkomplexes (mTOR-Aktivität) mindert. In weiteren Forschungsarbeiten stellte man fest, dass Rapamycin trotz seiner immunsuppressiven Wirkung auch gegen bestimmte Tumore und andere Krankheitsbilder wirksam ist. In der Folge wurde es sogar als lebensverlängerndes Anti-Aging-Mittel gehypt. Irgendwie passt das alles nicht zusammen, Immunsuppression und gleichzeitig Bekämpfung bestimmter Tumore? Jedenfalls scheint heute klar zu sein, dass die Wirkungsweise des Rapamycins auf die Hemmung des mTOR-Signalwegs zurückzuführen ist und mTOR eine wesentliche Schlüsselstelle im Körper darstellt, ohne die die Energieverwertung und Regulierung der Energie gar nicht denkbar ist.

Die Osterinsel ist uns allen ja für diese riesigen einzigartigen Steinskulpturen bekannt. Dass sie anscheinend auch einzigartig für das Vorkommen bestimmter Moleküle ist, wird selten erwähnt.

Eine Gedenktafel auf der Osterinsel erinnert an die Entdeckung des Rapamycin.

Eine Gedenktafel auf der Osterinsel erinnert an die Entdeckung des Rapamycin.

Rapamycin wird seit einiger Zeit als das Anti-Aging-Mittel schlechthin gehandelt, für das es einige bewährte Anwendungsgebiete gibt. Angesichts der vielversprechenden Ergebnisse einiger klinischer Studien, zum Teil auch bei sehr schwerwiegenden Erkrankungen, stellt sich die Frage, warum die therapeutischen Anwendungsgebiete von Rapamycin nicht viel intensiver erforscht werden. Die Antwort ist leider banal. Rapamycin ist nicht mehr patentierbar. Deshalb haben Pharmaunternehmen wenig Interesse daran, Geld in die Erforschung dieses Wirkstoffs zu investieren. Diese Feststellung trifft eines der renommiertesten Wissenschaftsmagazine Nature im Jahr 2014.

Zu Rapamycin liegt also noch Vieles im Dunkel.

mTOR wirkt in verschiedenen wichtigen Signalwegen (Complex 1 MTORC1 und Complex 2 MTORC2) und die Hemmung oder Aktivierung des jeweiligen Complexes bedingt wohl auch verschiedene Auswirkungen. Und was die Beeinflussung des zweiten Signalwegs (MTORC2) betrifft, steckt die Forschung überhaupt noch in den Kinderschuhen.

Jedenfalls dürfte die Hemmung und die Aktivität des mTOR-Signalwegs erhebliches Potential haben, die Gesundheit des Menschen zu beeinflussen.

Insbesondere auf die Hemmung des mTOR-Signalwegs konzentriert sich die Wissenschaft zunehmend. Wege, den mTOR-Weg mit natürlichen Mitteln zu beeinflussen, finden Sie in diesem Beitrag.

Kann Schwarzkümmelöl bei Vitiligo helfen?

Im Jahr 2014 wurde im Iran eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, ob Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) durch die Gabe von Schwarzkümmelöl beeinflusst werden kann.

Dazu wurden 52 Vitiligo-Patienten in zwei Gruppen aufgeteilt.
Die eine Gruppe erhielt 6 Monate lang Fischöl, die andere Schwarzkümmelöl.
Das Schwarzkümmelöl wurde hergestellt, indem die Samen getrocknet und pulverisiert und anschließend mit Alkohol extrahiert wurden. Anschließend wurde der Alkohol verdampft, um den Extrakt alkoholfrei zu machen.

Zweimal täglich wurde je nach Gruppe entweder Schwarzkümmelöl oder Fischöl auf die betroffenen Stellen aufgetragen.

Am Ende der Studie zeigten sich in beiden Gruppen Verbesserungen, die jedoch in der Schwarzkümmelgruppe deutlich ausgeprägter waren. Der Wirkungsunterschied zeigte sich ab dem 4. Monat.

Ein wichtiger Bestandteil des Schwarzkümmels ist Tyhmoquinon. Dieser Inhaltsstoff wird derzeit für die pharmakologischen Eigenschaften des Schwarzkümmels hauptverantwortlich gemacht. Thymoquinon ist in der Lage, die Aktivität von Acetylcholin nachzuahmen, das durch die Stimulation cholinerger Rezeptoren die Freisetzung von Melanin und die Verdunkelung der Haut bewirkt.

Eine weitere, neuere Studie aus der Türkei aus dem Jahr 2019 scheint die Forschungsergebnisse aus dem Iran zu bestätigen. Auch hier wurden Verbesserungen bei Vitiligo-Patienten durch die äußerliche Anwendung von Schwarzkümmelöl festgestellt.

Macht Cholin schlau, stark und „scharf“?

Italienische Forscher aus Palermo publizierten 2014 eine Fallbeschreibung1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23733158, nach der ein 79 jähriger Mann einen enormen Libidoschub durch die Supplementierung mit Cholin erfahren hätte.

Da bei dem Mann eine leichte kognitive Beeinträchtigung diagnostiziert worden war, wurde er oral mit Cholin (in Form von 1200 mg alpha-GPC pro Tag) behandelt. Als überraschende Nebenwirkung war nach 6 Wochen eine Explosion des sexuellen Verlangens des Patienten zu beobachten. Die Aktivität des Mannes mit seiner Frau sei von einmal im Monat auf mehrmals täglich (!) angestiegen. Die Forscher bezeichneten dies bereits als pathologische Hypersexualität. Außerdem berichtete der Patient über eine verbesserte Standfestigkeit. Nach Absetzen des Cholins verschwand die Hypersexualität nach etwa 5 Tagen.

Bereits länger ist bekannt, dass Hypersexualität eine häufige Nebenwirkung von Dopaminagonisten (Dopamin fördernde Nahrungsmittel, bzw. Arzneien) ist. In Hinblick auf Cholin war das bisher jedoch unbekannt.

Cholin ist ein Vorläufer des Neurotransmitters Acetylcholin und findet sich zB in Sonnenblumen-Lecithin, Getreide (z. B. Weizenkeime), Sojabohnen, Gemüse und Nüssen. Bei der im gegenständlichen Fall verwendeten Form von Cholin handelte es sich um Alpha-GPC (L-alpha-Glycerylphosphorylcholin), eine Substanz, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und vor allem bei altersbedingten kognitiven Beeinträchtigungen breitere Anwendung findet. Dazu gibt es bereits seit längerem erfolgversprechende Studien.

Chronischer Cholinmangel wird mit der Entstehung einer Fettleber assoziiert, währenddessen sehr hohe Dosen von Cholin  mit der Begünstigung von Darmkrebs in Verbindung gebracht werden.

Das in der obigen Fallbeschreibung verwendete Alpha-GPC scheint nicht nur leistungssteigernde Eigenschaften in Bezug auf die intellektuellen Fähigkeiten zu haben. Es scheint auch einen positiven Einfluss auf die körperliche Kraft und Ausdauer zu haben.

So zeigte bereits 2002 eine Studie mit jungen Männer (überwiegend 25 Jahre alt), denen man eine Einzeldosis Alpha-GPC (1000mg) verabreichte, innerhalb einer Stunde eine erheblich erhöhte Wachstumshormonsekretion und Fettverbrennung. Nach 60 Minuten war ihr Wachstumshormon um 290% gestiegen. Die Werte seien nach 2 Stunden zum Ausgangswert zurückgekehrt.

2015 wurde in einer Studie ein Kraftzuwachs bei jungen Männern (Durchschnittsalter 21,9 Jahre) an den unteren Extremitäten nach 6 Tagen Supplementierung von Alpha-GPC (600mg täglich) gemessen. Und das ohne zusätzliches Training! Auch am Oberkörper wurden zum Teil erhebliche Kraftsteigerungen gemessen – dies jedoch aufgrund der gemessenen Schwankungen und der kleinen Testgruppen – an der Studie waren nur 13 Männer beteiligt – in einem statistisch nicht signifikantem Ausmaß.

Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29927403
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23733158
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22673596/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26582972/

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23733158

Schwarzkümmel für den Drogenentzug?

Beiträge auf Reddit sind voll davon. Opiat-Abhängige berichten davon, wie ihnen Schwarzkümmelöl beim Entzug geholfen hätte. Vor allem im Subreddit “Quittingkratom” finden sich dutzende Beiträge, wie Schwarzkümmelöl beim Kratom-Entzug geholfen hätte.

Zu den anekdotischen Berichten vieler User gesellt sich eine  Studie aus Pakistan1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19385474 aus dem Jahr 2008.

In einer klinischen Studie wurden 35 männliche Opiat-Abhängige mit 500 mg Schwarzkümmel (Nigella Sativa) behandelt.

Das Ergebnis sei eine signifikante Abnahme von Entzugssymptomen, bei gleichzeitig verbesserten Appetit (ohne Gewichtszunahme) gewesen. Die Forscher wiesen zudem darauf hin, dass auch Infektionen und der allgemeine Schwächezustand, an dem Junkies häufig leiden, zurückgegangen wären.

Schwarzkümmel ist eine in Agypten und im Orient heimische Pflanze. Soweit muss man aber nicht fahren. Auch in Mitteleuropa lässt sich Schwarzkümmel sehr gut anbauen.

Quellenverzeichnis

Die Teekanne hält Diabetes in Schach

Der nun rund ein Jahrzehnt anhaltende Hype um die positiven Auswirkungen des grünen Tee neigt sich langsam dem Ende zu. Kurkuma und Ashwagandha, Selleriesaft und manch anderes sind dabei, dem grünen Tee den Rang abzulaufen. Eine gute Gelegenheit sich wieder einmal verstärkt um den guten alten schwarzen Tee zu kümmern.

Eine im Asia Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie will herausgefunden haben, dass schwarzer Tee , den Anstieg des Blutzuckers nach einem zuckerhaltigen Getränk bei gesunden oder sich im Vor-Diabetes befindlichen Menschen begrenzt.

Gemessen wurde der Blutzucker 60 Minuten, 90 Minuten und 120 Minuten nach Einnahme eines Zuckergetränks. Die daraus gewonnen Daten wurden verglichen mit den Werten nach Einnahme eines Placebos.

Die Forscher, die die Studie durchgeführt hatten, fühlten sich in ihrer Annahme bestätigt, dass Polyphenole in der Lage sind, den glykämischen Response zu reduzieren und damit verantwortlich wären,  für geringere Diabetes-Raten bei Tee- und Kaffee-Trinkern.

Im schwarzen Tee sind besonders viele Polyphenole enthalten und es wird vermutet, dass die im Grüntee nicht enthaltenen Theaflavine und Thearubigene (die erst durch Umwandlung des grünen in den schwarzen Tee entstehen) für spezielle gesundheitsfördernde Eigenschaften verantwortlich wären.

Dies scheint auch eine andere globale epidemische Studie nahezulegen, die ein Forscherteam aus Genf anhand von Daten aus 50 Ländern durchgeführt hatte.

Diese Studie widmete sich der Schwarztee-Konsumrate in 50 Ländern und kam zu dem Schluss, dass jene Länder mit dem höchsten Schwarztee-Verbrauch (Irland, Großbritannien, Türkei und Russland) die niedrigsten Raten an Typ II Diabetes aufweisen. Freilich wies der Forschungsleiter darauf hin, dass aus diesen Daten kein zwingender Kausalitätsschluss abgeleitet werden kann. Rein theoretisch wäre es ja möglich, dass allgemein gesünder lebende Menschen mehr zum Konsum von schwarzen Tee neigen oder ganz andere Gründe für diese Daten verantwortlich sind.

Bereits in früheren Studien wurde gezeigt, dass Extrakte des schwarzen Tees offenbar die Fähigkeit aufweisen, die Absorption von Kohlehydraten zu blockieren und den postprandialen Blutzucker in Schach zu halten.