Betablocker gegen Migräne

In einem Reddit-Forum berichtet ein User ziemlich begeistert, dass seine jahrelangen Migräneattacken durch die Einnahme von Betablockern (Propranolol) verschwunden sind.

Auch andere Foren-Teilnehmer pflichten in ihren Antworten bei, dass Propranolol für sie in dieser Hinsicht quasi der Life-Changer war.

Propranolol ist ein Medikament, das häufig bei hohem Blutdruck oder starkem Herzklopfen verschrieben wird.

Es dürfte auch gut gegen Migräne wirken und wurde von der amerikanischen Food and Drug Agency (FDA) zur Behandlung von Migräne anerkannt.

Außerdem erfreut sich das Medikament zunehmend auch neuerer Anwendungsbereiche, zB der Behandlung von Hämangiomen.

 

Ashwagandha und Ginseng als Anti-Aging Mittel

In der Biochemie werden mehrere Pharmazeutika als potenzielle Anti-Aging-Mittel gehandelt. Schon länger ist bekannt, dass auch der tempöräre Verzicht auf Nahrungs- und Energieaufnahme erhebliche Anti-Aging-Wirkungen zeitigt. Zunehmend setzt sich auch die Meinung durch, dass auch Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel geeignet sind, die Wirkungen des (Intervalll-)Fastens nachzubilden.

Zwei von diesen Medikamenten, denen eine ähnliche Wirkung wie dem Fasten zugeschrieben wird, sind Metformin und Rapamycin.  Das eigentliche Anwendungsgebiet von Metformin ist die Behandlung von Diabetes Typ 2. Rapamycin  (ein Stoffwechselprodukt von Bakterien, die auf der Osterinsel Rapa Nui gefunden wurde) wird unter anderem zur Verhinderung von Immunreaktionen nach Organtransplantationen eingesetzt. Beiden Substanzen ist gemein, dass sie den mTOR – Wirkmechanismus hemmen. Der mTOR-Pfad ist ein zelluläres Signalnetzwerk, das für das Zellwachstum und die Zellproliferation benötigt wird, aber im späteren Leben auch Probleme verursachen kann und im Fall von übersteigerter Aktivität mit zahlreichen Krankheiten in Verbindung gebracht wird.

Schon länger ist der Wissenschaft aufgefallen, dass  Metformin und Rapamaycin offenbar in der Lage sind, über den ursprünglichen Anwendungsbereich hinaus, gesundheitsfördernde, bzw. krankheitsabwehrende Mechanismen auszulösen. Dies ist insofern bemerkenswert, da man ja Rapamycin auch dazu einsetzt, das Immunsystem zu schwächen (zB um Organabstoßungen zu vermeiden).

In einer  amerikanischen Studie aus dem Jahr 20161)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Towards+natural+mimetics+of+metformin+and+rapamycin, erwiesen sich mehrere Stoffe als geeignet, die Wirkmechanismen von Metformin- und Rapamycin nachzubilden, einschließlich Allantoin und Ginsenosid (Metformin), Epigallocatechingallat und Isoliquiritigenin (Rapamycin) und Withaferin A (beide).

Letzteres (Withaferin A) ist in Blatt, Stengel und Wurzel der vor allem in Indien und Afrika beheimateten Pflanze Ashwagandha enthalten.

Ashwagandha gilt im Hype um traditionelle Pflanzen, deren Wirkkraft wissenschaftlich untersucht wird, quasi als das neue Kurkuma. Und um bei dem Vergleich zu bleiben, so wie es im Kurkuma das in ihm enthaltene Curcumin ist, das dem primären Forschungsinteresse dient, sind es beim Ashwagandha die in ihm enthaltenen Withanolide, speziell das Withaferin A. Withaferin A findet sich in allen Bestandteilen der Pflanze (Wurzel, Blatt, Stengel). In den Blättern dürfte sich der höchste Anteil befinden.

Gerade dem Withaferin A wird ein immer großes Potenzial für zahlreiche medizinische Anwendungen attestiert.2)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4813154/3)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/284131544)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/306986835)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29659590

 

Interessanterweise wurde in manchen Ashwagandha-Produkten der letzten Jahre bewerbend häufig darauf hingewiesen, dass der Anteil an Withaferin A nicht sehr hoch wäre. Offenbar hatte das Withaferin A früher einen schlechten Ruf. In einer beliebten Extraktionsmethode (KSM-66), das auch bereits Gegenstand einiger klinischer Studien war, wurde und wird häufig informiert, dass der Withaferin A Gehalt sehr gering wäre (kleiner als 0,1%). Dies scheint im Gegensatz zu den zunehmend positiv erforschten Eigenschaften des Withaferin A zu stehen.

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Towards+natural+mimetics+of+metformin+and+rapamycin
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4813154/
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28413154
4 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30698683
5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29659590

Zitronenmelisse – gut für Laune, Lust und Libido?

Schon seit jeher findet die Zitronenmelisse “Melissa officinalis” in Europa, im Mittelmeerraum und im Nahen Osten vielseitige Anwendung. Im Jahr 2006 erhielt sie dann auch den Ritterschlag zur “Heilpflanze des Jahres”1)https://www.apotheken-depesche.de/nachrichten/heilpflanze-des-jahres-2006/ und bereits 1988 hatte sie es zur “Arzneipflanze des Jahres”2)https://de.wikipedia.org/wiki/Arzneipflanze_des_Jahres geschafft. Auch aktuell erfreut sich die Pflanze zunehmend umtriebiger Forschungs- und Studien-Beliebtheit. Stark gegen […]

Ausreichend Schlaf kann den Testosteronspiegel verdoppeln

Nicht zu unterschätzen auch die REM-Phasen, also jene Zeiten im Schlaf, von denen angenommen wird, dass wir hier träumen. Denn in diesen finden die nächtliche Erektionen bei Männern wie Frauen statt – jawohl, auch die Klitoris neigt zum größeren werden. Falls mal wer kommt und fragt.

Wasser trinken gegen Bauchfett

Der jahrelange Hype um die Wichtigkeit des  Wassertrinkens geht langsam dem Ende zu. Kein Einwand.
Umgekehrt muss das aber nicht bedeuten, dass man auf das Wassertrinken jetzt wieder völlig verzichten muss. Das rechte Mittelmaß zu finden, ist die wahre Kunst aller Meister und Meisterinnen.

Denn auf das Trinken nicht zu vergessen, birgt schon auch seine Vorteile. Es kann zum  Beispiel beim Abnehmen helfen. Glaubt man manchen Studien, dann befördert eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme sogar die Fettverbrennung.

So schlank muss es auch wieder nicht sein!

In einigen klinischen Studien wurde festgestellt, dass das Trinken eines Glases Wasser vor einer Mahlzeit beim Abnehmen helfen kann. Ein halber Liter Wasser vor jeder Mahlzeit half älteren Menschen, bei einer kalorienreduzierten Diät mehr Gewicht  zu verlieren. In 12 Wochen immerhin durchschnittlich 2 kg mehr als die Kontrollgruppe.1)ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19661958

 

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19661958

Schlechter Vitamin D Status – mehr Migräne

Iranische Forscher  verglichen  70 gesunde und 70 an Migräne leidende Menschen .
Dabei zeigte sich, dass Migränepatienten  niedrigere Vitamin-D-Mengen im Blut aufwiesen. In der Migräne-Gruppe wiesen knapp 54 Prozent einen Vitamin D Mangel auf. In der nicht an Migräne leidenden Kontrollgruppe waren es nur 26 Prozent.

Ob das bedeutet, dass die Zufuhr von Vitamin D (Sonnenlicht oder Präparate), Migränepatienten helfen kann, ist damit noch nicht gesagt. Jedenfalls scheint ein Zusammenhang zwischen einer Migräne-Anfälligkeit und einem geringen Vitamin-D-Gehalts im Blut gegeben zu sein.

Kann man zuviel atmen?

Man bekommt es oft zu hören: Atme tief und bring das Kohlendioxid aus deinem Körper und alles wird gut! Denn – so die dahinter liegende Logik – je tiefer die Atmung, desto besser wäre der Körper mit Sauerstoff versorgt.

Es soll gar nicht bestritten werden, dass eine bewusste Überatmung oder eine bewusste vertiefte Atmung eine Reihe von Vorteilen bieten kann, und für viele Anwendungsgebiete  durchaus zweckmäßig sein kann. Anhänger der Methoden, die der Niederländer Wim Hof (Ice Man) populär gemacht hat, schwören geradezu darauf und es dürfte zahlreiche Menschen geben, für die diese Praktiken äußerst hilfreich waren oder sind. Zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Organe führt die Überatmung aber in der Regel nicht. Im Gegenteil: Bei einer heftigen Überatmung verengen sich die Blutgefäße und schnüren die Organe geradezu von der Sauerstoffzufuhr ab.

Man muss gegen eine bewusst eingesetzte vertiefte Atmung oder Hyperventilation nicht grundsätzlich Einwände erheben, es drängt sich nur die Frage auf, ob nicht manche Menschen tendenziell unbewusst und dauerhaft zu viel atmen, oder sich unnötiger Weise eine chronische Überatmung geradezu antrainieren.

Zuviel Atmung – zuwenig Sauerstoff im Kopf?

Paradoxerweise führt nämlich ein Übermaß an Atmung zu einer chronischen Mangelversorgung mit Sauerstoff auf zellulärer Ebene. Das ist deswegen so, weil das Atemprodukt Kohlendioxid nicht einfach nutzloser Müll ist, sondern ein Regelinstrument ist, das dem Körper anzeigt, wie Sauerstoff auf zellulärer Ebene benötigt wird. CO2 sorgt u.a auch für die Weitstellung der glatten Muskulatur und unter anderem auch der Blutgefäße im Gehirn. Atmet man zuviel Kohlendioxid ab, ist es aus mit der ausreichenden Sauerstoffversorgung im Köpfchen, wie dieses Bild sehr eindrucksvoll zeigt.

Übrigens ohne CO2 würden wir sogar auf die Einatmung vergessen. Es ist nicht eine geringe Sauerstoffkonzentration im Blut, die dafür sorgt, dass der Atemreflex einsetzt, sondern der CO2-Gehalt. Je mehr der Kohlendioxidgehalt zunimmt, desto stärker wird der Drang zur Einatmung. Diese Schwelle kann durch durch Training hinausgezögert werden, wovon Freitaucher, die ihre CO2 Schwelle in die Höhe trainieren, viel berichten können. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Freitaucher ihre bemerkenswerten Leistungen zumeist nicht durch Hyperventilation erreichen, sondern durch ein Trainieren der Kohlendioxid-Toleranz und der Luftaufnahmekapazität.

Viele Menschen sind durch eine falsche Atemtechnik oder gar bewusste (aber falsche) Atemerziehung dazu übergegangen, regelmäßig zu wenig Kohlendioxid im Blut zu haben, weil sie chronisch zu viel, oder zu tief atmen und dem gegenüber zu wenig Bewegung oder sonstige Anstrengung steht.

Um dies wieder auszugleichen, kann es sinnvoll sein, die Atemreduktion zu trainieren, und das Kohlendioxid als etwas zu betrachten, was es ist, nämlich der notwendige Partner des eingeatmeten Sauerstoffs, der dem Sauerstoff erst dazu verhilft in den Organen anzukommen.

Buteyko

Der ukrainische Arzt Konrad Buteyko (1923-2003), war einer der Ersten, der sich seit den 1950er Jahren mit den Auswirkungen der chronischen Überatmung, oder Hyperventilation beschäftigt hatte. Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts war bekannt, dass sich bei akuter Überatmung die CO2 Konzentration im Blut vermindert und sich dadurch die Sauerstoffversorgung im Gewebe verschlechtert. Buteyko begann nach seinem Medizinstudium in der Sowjetunion systematisch den Kohlendioxid-Status seiner Patienten zu messen und stellte dabei fest, dass nicht nur die meisten seiner kranken Patienten unbewusst chronisch hyperventilierten, sondern er selbst dies auch tat. In der Folge entwickelte er Methoden, bei denen man mit simplen Mitteln feststellen konnte, ob ein Mensch hyperventilierte und Übungen, die einem wieder zu einem idealen Atem verhelfen sollte.

Sparsame Atmung

Um die Buteyko-Methode zu erklären, gibt es bessere und detailliertere Seiten als diese. Im Prinzip läuft das Programm darauf  hinaus, eine sanfte und sparsame zu Atmung zu erlernen und dabei die CO2 Reflexe, die für die Einatmung sorgen, wieder auf das richtige Maß zu bringen, das heißt wieder eine größere CO2 Toleranz zu entwickeln. (Siehe dazu auch unten auszugsweise ein Trainingsansatz). Ein ausreichender CO2 Status beruhigt und sorgt, auch wenn es paradox klingt, für eine bessere Durchblutung aller Organe, insbesondere auch des Gehirns. Bei vielen Yoga-Übungen scheint aber das Gegenteil beworben zu werden. Kohlendioxid ist aber nicht der Feind, der im Übermaß abgearbeitet werden muss. Das wäre genauso absurd, wie zu behaupten, dass Sauerstoff der Feind wäre. Die beiden können ohne einander nicht.

Atmung durch die Nase

Ein erster, einfacher Schritt, zu einer vernünftigen Atmung wäre es, ausschließlich durch die Nase zu atmen. Allein durch diese Maßnahme wird die Überatmung gelindert und die Sauerstoffaufnahme in den Organen verbessert. Zudem zeigen Studien, dass bei der Nasenatmung in den Sinushöhlen NO (Stickstoffoxid) gebildet wird. NO ist neben CO2 einer der wichtigsten Vasodilatoren (Gefäßerweiterer).

Training nach Buteyko – Effekte wie bei einem Höhentraining

Um die CO2-Toleranz wieder anzuheben und zu normalisieren, könnte das Training so aussehen.

  • Sanftes gewöhnliches Ein- und Ausatmen
  • Nachdem Ausatmen die Nase mit den Fingern zuhalten
  • Atem anhalten, solange wie möglich. Dabei zur geistigen Ablenkung mit dem Kopf hin- und herschwingen oder nicken.
  • Nase wieder loslassen und die Atmung wieder aufnehmen.
  • Möglichst bald wieder eine ruhige Atmung aufnehmen.
  • Eine halbe bis eine Minute warten und die Prozedur wieder aufnehmen. 6 mal wiederholen.

Wie man sich denken kann, zeitigt dieses Training ähnliche Effekte, wie ein Höhentraining. Man spart sich aber die Kosten für die Anfahrt und den Urlaub.
Die Nieren produzieren mehr EPO, das die Blutbildung anregt. Die Milz entlässt mehr rote Blutkörperchen ins Blut und der Hämatokritwert (Anteil der roten Blutkörperchen) steigt.
Hämoglobin wird vermehrt gebildet. Und das alles nach ein bisschen Luftanhalten nachdem Ausatmen.

Pause ist Training. Eine sparsame Atmung kann den Geist beruhigen und die Organe reichlich mit Sauerstoff versorgen.

Nudeln als Schlankmacher?

Die Studie ist quasi ein Faustschlag für alle Feinde jeglicher Kohlehydrate.

Forscher am St. Michael’s Hospital (Toronto, Kanada) analysierten 32 Einzelstudien (mit insgesamt fast 2.500 Probanden) über die Auswirkungen von Teigwaren auf das Körpergewicht. Dabei wurde ein Vergleich von Teigwaren zu sonstigen Kohlehydraten angestellt.

Im Gegensatz zu vorwiegend “raffinierten” Kohlenhydraten (Kohlehydrate ohne Ballaststoffe wie Zucker, Weißmehl, polierter Reis) die schnell in den Blutkreislauf aufgenommen werden (hoher glykämischer Index), haben Teigwaren einen vergleichsweise niedrigen glykämischen Index. Pasta verursachen also einen geringeren und langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels als Lebensmittel mit hohem glykämischen Index.

Wenn es um Gewichtsreduktion geht,  wird oft empfohlen, die Menge an Kohlenhydraten in der Ernährung zu reduzieren. Doch diese Studie hat festgestellt, dass das Essen von Pasta nicht zur Gewichtszunahme oder extra Körperfett beiträgt. Und nicht nur das: Die Pasta-Esser verzeichneten im Schnitt sogar eine geringe Gewichtsabnahme.

Die an den klinischen Studien beteiligten Personen aßen durchschnittlich 3,3 Portionen Nudeln pro Woche anstelle anderer Kohlenhydrate. Eine Portion entsprach etwa einer halben Tasse gekochter Pasta. Sie verloren ungefähr ein halbes Kilogramm bei einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 12 Wochen. Das ist bestimmt keine große Gewichtsreduktion, zeigt aber immerhin, dass Spaghetti, Penne und Co nicht zusätzlich dick machen.

Die Autoren der Untersuchung betonen, dass diese Ergebnisse auch auf andere Lebensmittel mit geringerem glykämischen Index anwendbar sein müssten. All zu große Schlussfolgerungen sind aber wohl nicht angebracht.

Ein Studienautor vermeint dazu, dass man mit einiger Sicherheit sagen könne, dass Teigwaren keine negativen Auswirkungen auf das Körpergewicht haben, wenn sie als Teil eines gesunden Ernährungsmusters konsumiert werden.

Ein Portion Penne alla Arrabiata

Foto: DC[CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons

Die Autoren der Studie wiesen darauf hin, dass sie zum Teil von einem italienischen Nudelhersteller mit Sachspenden und anderen Subventionen unterstützt wurden.

Meta-Studie zum Intervallfasten – Intermitting Fasting – Intermittierendes Fasten

So, jetzt haben wir es schwarz auf weiß in einer Meta-Studie.

Eine Meta-Studie aus dem Jahr 2017 hat sich mit dem Hype des Kurzzeitfastens auseinandergesetzt. Meta-Studien sind Studien, die eine Vielzahl von Einzelstudien kritisch beleuchten und kollektiv zusammenfassen. Sie gelten als verlässlichere Quelle für wissenschaftliche Schlussfolgerungen als Einzelstudien.

Zum intermittierenden Fasten, oder auch Intervallfasten, zählt man mehrere Systeme, denen gemeinsam ist, dem Körper regelmäßig, keine Kalorien über Nahrung zuzuführen. Die häufigsten Varianten sehen vor, 12 Stunden bis 36 Stunden (=ein ganzer Kalendertag plus Schlaf) nichts zu essen und keine kalorienhaltigen Getränke einzunehmen.
Sehr beliebt ist die 16:8 Methode, also das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden pro Tag zu reduzieren. Im Prinzip ist dies leicht erreichbar, wenn man entweder das Abendessen (Dinner-Cancelling) oder das Frühstück (Skip Breakfast) auslässt. Fällt vielen nicht besonders schwer und hilft vielen zu einer besseren Figur.

In diversen Internet-Foren und Facebook Gruppen häufen sich Nachrichten dazu, wie einem das beim mühelosen Abnehmen helfen kann (Vorher-Nachher-Bilder) und dass  dadurch neben dem Fettabbau andere vorteilhafte Körperprozesse wie die Autophagie (Autophagozytose), oder die Hemmung des sogenannten M-Tor Signalweges gefördert würden. Insbesondere gibt es Hinweise darauf, dass die Insulinsensibilität durch intermittierendes Fasten verbessert wird, was wiederum nahelegt, dass auch bereits eingetretene Diabetes II – Erkrankungen verbessert (oder gar geheilt?) werden könnten.

Fasten hilft beim Abnehmen. Aber das ist übertrieben. Bild Tuco

Vieles ist aber noch im Bereich der Spekulation und daher sind die Schlussfolgerungen der Meta-Studie1)Volltext de Studie (englisch): http://www.annualreviews.org/doi/full/10.1146/annurev-nutr-071816-064634?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed& auch entsprechend vorsichtig: Nichts genaues weiß man noch nicht wirklich, aber es gibt einige vielversprechende Perspektiven für die Zukunft. Selbst ein einzelnes Fastenintervall  (z. B. über Nacht) kann Werte einiger metabolischer Biomarker, die mit chronischen Erkrankungen in Verbindung stehen, (wie zB Insulin und Glukose) reduzieren. Aus diesem Grund werden ja seit Langem auch diverse medizinische Messungen, auf leeren Magen gemacht. Zudem scheint es so, dass fast jede Art des Intervallfastens zu etwas Gewichtsverlust führen kann. Von den 16 in der Übersicht eingeschlossenen Interventionsstudien berichteten 11 über statistisch signifikanten Gewichtsverlust.Und da Tucomas ein Gegner von Tierversuchen ist, wird hier auch nicht auf zahlreiche Tierversuche verwiesen.

Derzeit glaubt man relativ sicher (aber was ist schon relativ sicher?) sagen zu können, dass es nicht besonders schädlich ist. – Auch schon was! 😉

Musik gegen Depressionen

Also so ganz überraschend ist es auch wieder nicht. Dass Musik die Laune hebt, ist ja einer der wesentlichen Gründe, warum der Mensch Musik produziert und konsumiert.
Manche Studien versuchen diesen Zusammenhang auch wissenschaftlich zu hinterlegen.  So zB eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 1998.1)Music shifts frontal EEG in depressed adolescents.

Das Ziel der Studie war nicht die langfristige Behandlung von Depressionen sondern die Untersuchung der unmittelbaren Stimmungsveränderung. Dabei wurden die Auswirkungen von Musik auf Stimmungszustand und rechte frontale EEG-Aktivierung bei chronisch depressiven Jugendlichen untersucht.

Seit den 1990er Jahren hatte man vermutet, dass positive Stimmungen mit einer größeren relativen Aktivierung des linken frontalen  Stirnlappens verbunden sind und das Vorherrschen negativer Emotionen mit einer größeren relativen frontalen Stirnlappen-Aktivierung assoziiert sind. Darüber hinaus zeigen chronisch depressive Erwachsene zumeist eine stabile frontale EEG-Aktivierung.

In der Studie aus 1999 ließ man vierzehn chronisch depressive junge Frauen 23 Minuten lang Rockmusik hören. Diese Jugendlichen wurden mit einer Kontrollgruppe von chronisch depressiven weiblichen Jugendlichen verglichen, die man aufforderte, sich sowohl körperlich als auch geistig zu entspannen. Bei beiden Gruppen maß man EEG, und im Speichel die Kortisolwerte. Hinsichtlich der Stimmungslage wurden keine Unterschiede festgestellt. Jedoch waren die Kortisolspiegel und die relative Aktivierung der rechten Frontalarterie während und nach der Musikprozedur signifikant abgeschwächt. Im Grunde genommen hatte man also festgestellt, dass sich beim Konsum von Rockmusik physiologische und biochemische Parameter positiv veränderten, obwohl dies den Probandinnen in ihrer Selbstbeschreibung ihrer Emotionen gar nicht aufgefallen war.

Muss wahrscheinlich am konkreten Musik-Album gelegen haben. 😉

Im Grunde genommen sind solche Studien wenig überraschend. Denn das Musik einen Einfluss auf die Psyche hat, wird wohl kaum jemand ernstlich bestreiten. Doch  manche Menschen, die sich lieber von “evidenzbasierten” Studien leiten lassen, könnte es doch als Motivation dienen, ihre seelischen Wehwechen auf einfache Art zu lindern oder zu heilen. Und so gesehen, sind solche Studien doch von gewissem Wert.

Quellenverzeichnis

Intermittierendes Fasten und Testosteron?

Erhöht intermittierendes Fasten den Testosteronhaushalt? Kurze Antwort, man weiß es noch nicht.  In manchen Internet-Blogs und Videos wird behauptet, dass das Fasten den Testosteronspiegel erhöhen würde. Begründet wird dies oft mit einer 1989 im “European Journal of Clinical Nutrition” veröffentlichten Studie. In dieser Studie wurden Auswirkungen des “Kurzzeit”fastens (56 Stunden!) auf das Luteinisierende Hormon (LH) […]

Kaffee und Ketose vertragen sich gut

Kaffee hat in den letzten Jahren einen gehörigen Imagewandel vollzogen. War er noch bis vor einiger Zeit das erste was gestrichen wurde, wenn es um Gesundheitsförderung ging, hat sich der Wind mittlerweile gedreht. Moderatem Kaffeekonsum werden zunehmend positive Eigenschaften zugesprochen.

Große epidemiologische Studien  haben gezeigt, dass Kaffeekonsum sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einer verringerten totalen und ursachenspezifischen Mortalität korreliert ist. Der Konsum von Kaffee wird nun mit einer Reduktion von Krebs, Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen, Schlaganfällen, Diabetes und Infektionen (sowohl bei Männern als auch bei Frauen) in Verbindung gebracht.1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/201818142)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3267522/3)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692 Diese Effekte sind dosisabhängig (bei bis zu 6 Tassen pro Tag) und hängen offenbar nicht immer oder vielleicht gar nicht vom Koffeingehalt ab. Sowohl entkoffeinierter als auch koffeinierter Kaffee werden in ähnlicher Weise mit einer verbesserten Gesundheit assoziiert.4)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3439152/5)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692

In ähnlicher Weise, wie sich der Kaffee von seinem ehemals negativen Image befreien konnte, dürfte es sich nun auch mit einer fettreichen (ketogenen) Ernährung verhalten. Früher geradezu verpönt, heute gepriesen, und morgen wird es vielleicht wieder anders sein. Was liegt da näher, als die Auswirkungen des Kaffees auf eine ketogene Ernährung zu untersuchen? Nützt Kaffee der ketogenen Ernährung, oder bremst er sie aus? Dazu haben kanadische Wissenschaftler einen Test an ProbandInnen mit Koffeintabletten durchgeführt.

Das Positive: Koffein kann die Ketonwerte erhöhen

In einer Studie6)Zufuhr von Koffein erhöht Plasma-Ketone: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28177691, die 2016 im Canadian Journal of Physiology and Pharmacology veröffentlicht wurde, wurde festgestellt, dass Koffein die Ketonwerte im Blutplasma erhöht.
10 Erwachsenen (8 Frauen, 2 Männer) erhielten, nachdem Sie jeweils 12 Stunden lang (inklusive Nachtschlaf) gefastet hatten, zwei verschiedene Mengen Koffein verabreicht. Gemeinsam mit dem Koffein (in Form von Koffeintabletten) erhielten sie ein Frühstück mit 85g Kohlenhydraten, 9,5g Fett und 14g Protein (zwei Scheiben Toast mit Himbeermarmelade, ein Stück Käse, Apfelmus und 100 ml Saft).
Die 10 ProbandInnen durchliefen jeweils drei Testrunden:
(1) Frühstück ohne Koffein
(2) Frühstück mit einem Koffeingehalt, der rund eineinhalb Tassen normalem Kaffee entsprach (2,5g Koffein/kg Körpergewicht)
(3) Frühstück mit einem drei Tassen Kaffee entsprechenden Koffeingehalt (5g-Koffein/kg)

Nach 4 Stunden maß man im Blut der Probanden eine extreme Erhöhung der Ketonwerte, wenn sie Koffein zu sich genommen hatten. Nämlich eine Steigerung von 88% (bei 2,5mg Koffein/kg) und von 116% (5,0 mg Koffein/kg) im Vergleich zu den Frühstücken ohne Koffein.
Die Forscher stellten zudem fest, dass der Gehalt an Ketonen (in Form von 3-HB, nicht aber in Form von AcAc) im Blut 4 Stunden nach dem Frühstück mit 5g Koffein/kg, etwa doppelt so hoch war wie nach dem Fasten über Nacht!
Dies ist umso erstaunlicher, als das Frühstück ja einen hohen Kohlehydratanteil aufwies, und damit kaum, oder eigentlich gar keinen, ketogenen Charakter hatte.  Scheint es da nicht naheliegend, dass der Kaffeekonsum bei einer “richtigen” ketogenen Ernährung, die Ketonkörperproduktion noch wesentlich mehr ankurbelt?

Die Studie fügt sich gut ins Bild anderer positiver Forschungsergebnisse zum Kaffee. Schon länger ist bekannt, dass Kaffeekonsum auch mit einer Senkung des Risikos an Diabetes II zu erkranken, korreliert.

In einer Meta-Analyse von 26 Studien7)Coffee and caffeine intake and incidence of type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis of prospective studies: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24150256 , die eine Auswertung von Einzelstudien mit insgesamt über einer Million Menschen umfasste, wurde festgestellt, dass bei einem täglichen Konsum von  2 Tassen koffeinhaltigen Kaffees, das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 12% reduziert wird.

Andere Studien8)Caffeinated and Decaffeinated Coffee Consumption and Risk of Type 2 Diabetes: A Systematic Review and a Dose-Response Meta-analysis: http://care.diabetesjournals.org/content/37/2/569.full weisen darauf hin, dass es nicht einmal des Koffeins bedarf, sondern auch koffeinfreier Kaffee selbst dazu beitragen kann, das Typ-2-Diabetes zu verringern, was darauf hinzudeuten scheint, dass die übrigen Wirkstoffe im Kaffee (zB Polyphenole) gesundheitsförderlich sind.

Das Negative: Koffein und Blutzucker?

Das große ABER: Das Kaffee-Insulin-Paradox: Obwohl zahlreiche Studien belegen, dass der Kaffeekonsum das Diabetes-Risiko senkt (oder zumindest nicht erhöht), haben andere Studien gezeigt, dass Koffein sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes den Blutzucker- und Insulinspiegel in die Höhe treibt!9)Caffeinated coffee consumption impairs blood glucose homeostasis in response to high and low glycemic index meals in healthy men: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18469247

Anders als beim Diabetes-Risiko (das anscheinend auch mit koffeinfreien Kaffee gesenkt werden kann), scheint dieser Effekt vorwiegend auf das Koffein zurückzuführen zu sein. Bei entkoffeinierten Kaffee zeigt sich nämlich keine Erhöhung des Blutzuckerspiegels.

Oder doch nur alles eine Frage der Gewöhnung? Eine andere Studie wiederum ergab, dass der Blutzucker- und Insulinspiegel nicht anstieg, wenn gewohnheitsmäßige Kaffeetrinker ihren täglichen Kaffeekonsum in 16 Wochen auf 5 Tassen koffeinhaltigen Kaffees erhöht hatten. Tatsächlich hielt sich dann ihr Blutzuckerspiegel niedriger als bei jenen Gruppen, die entkoffeinierten Kaffee oder überhaupt kein Kaffee tranken.

Dies deutet darauf hin, dass sich die Blutzucker- und Insulinreaktion nach der Anpassung an die Koffeinwirkung im Laufe der Zeit möglicherweise sogar gegenüber dem Ausgangswert verbessern kann.

Was folgern wir daraus? Nun ja, offensichtlich ist es so, dass Koffein die Ketonwerte im Blut maßgeblich erhöhen kann, was für die von vielen gewünschte erhöhte Fettverbrennung förderlich sein könnte. Kombiniert mit einer ketogenen Diät – keine der zuvor erwähnten Studien hat die Auswirkungen von Koffein auf eine ketogene Diät untersucht – könnte dies vielleicht mit zweckmäßigen größeren Synergieeffekten verbunden sein. In dieselbe Richtung scheint ja auch der zuletzt sehr gehypte Bulletproof-Kaffee abzuzielen, den man übrigens leicht selbst machen kann. Kaffee und ein bisschen Kokosöl rein – fertig!

Dabei könnte vielleicht auch der Preis der koffeinbedingten kurzfristigen Erhöhung der Blutzuckerwerte in Kauf genommen werden. Denn die Frage ist, ob die plötzlichen Erhöhungen des Blutzuckerspiegels nach Kaffeekonsum, die sich ohnedies schon nach kürzerer Zeit wieder runterpendeln dürften, wirklich ins Gewicht fallen, wenn im Gegenzug für einen wesentlich längeren Zeitraum von einigen Stunden die Ketonkörperproduktion maßgeblich angekurbelt wird? Könnten wir nicht die kurzfristige Erhöhung des Blutzuckers nützen, um eine Aufgabe zu erledigen, die uns kurzfristig viel Energie abverlangt sei es ein bisschen Jogging im Park, oder die Wohnung zu putzen? Um danach gemütlich in die Ketose zu fallen?

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20181814
2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3267522/
3, 5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692
4 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3439152/
6 Zufuhr von Koffein erhöht Plasma-Ketone: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28177691
7 Coffee and caffeine intake and incidence of type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis of prospective studies: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24150256
8 Caffeinated and Decaffeinated Coffee Consumption and Risk of Type 2 Diabetes: A Systematic Review and a Dose-Response Meta-analysis: http://care.diabetesjournals.org/content/37/2/569.full
9 Caffeinated coffee consumption impairs blood glucose homeostasis in response to high and low glycemic index meals in healthy men: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18469247

Melasse gegen graue Haare?

In einigen Internetforen finden sich  Erfahrungsberichte, wonach schwarze Melasse (engl.: blackstrap molasses) die ursprüngliche Haarfarbe wiederherstellen konnte, also das Ergrauen der Haare rückgängig gemacht haben soll.
Und zwar durch innerliche Anwendung. (Äußerlich soll es angeblich auch gehen – und das sogar schneller.)

Den Berichten zufolge könne es allerdings einige Monate dauern, bis sich Ergebnisse einstellten. Die Rede ist oft von vier Monaten bei zwei Esslöffeln täglich, bis Veränderungen wahrzunehmen wären. Die Berichte sind nicht durchgehend konsistent, denn manche Leute konnten bei sich auch keine Verbesserungen feststellen.
Bedenkt man den intensiven Geschmack der Melasse, sind zwei Esslöffel täglich schon eine ganze Menge und man kann sich auch die Frage stellen, ob es da nicht besser ist, wenn man zu seinem schönen grauen Haar steht, und sich nicht diesem doch recht intensiven Diätregime mit unsicheren Erfolgsaussichten zu unterwerfen. Aber das muss jede/r für sich selbst entscheiden.

Es gibt zahlreiche Theorien, warum die schwarze Melasse das Wiedereinfärben der Haare begünstigen soll, beispielsweise, dass die Melasse (engl. “blackstrap molasses”) Kupfer enthalte, und Kupfer für die Melaninbildung notwendig wäre. Überhaupt soll sich in diesem bei der Zuckerherstellung entstehendem Abfallprodukt eine große Menge diverser Mineralien (Mangan, Calcium, Magnesium) und Vitamin B6 befinden, denen gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Zu beachten ist, dass die dunkle Melasse, obwohl von herberen Geschmack, immer noch einen Zuckergehalt von rund 60% aufweist. Doch dafür weist die Melasse einer Studie aus 2009 zur Folge1)Die Studie wurde im Journal of the American Dietetic Association veröffentlicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19103324 im Vergleich zu allen anderen Zuckeralternativen den höchsten Gehalt an Antioxidantien auf, der sogar dem Gehalt von Beeren und Nüssen gleicht.

Vielleicht erklärt dies auch Berichte2) http://www.heralopecia.com/interact/archive/index.php/t-4645.html in manchen Foren, wonach die Einnahme von Melasse Frauen bei weiblichem Haarausfall geholfen hätte.

 

Melasse lecker auf dem Teller

Foto: Wikimedie/Badagnani CC BY 3.0

Und wer vielleicht statt Melasse etwas anderes ausprobieren möchte, kann es ja mal mit der vor allem in Indien beheimateten  Ashwagandha-Pflanze ausprobieren. Dieser werden neben anderen verjüngenden Effekten auch Wirkungen zur Repigmentierung der Haare zugeschrieben. Mehrere wissenschaftliche Quellen zitieren dazu eine Publikation aus dem Jahr 1996 (Clinical Applications of Ayurvedic and Chinese HerbsMonographs for the Western Herbal Practitioner),  wonach Ashwagandha nach einem Jahr (3g nicht konzentriertes Wurzelpulver) bei älteren Männer eine Erhöhung der Blutkörperchen, eine verbesserte Haltung und mehr Melanin im Haar bewirkt hätte. Die Quelle ist im Originaltext im Internet nicht auffindbar, sodass dazu Näheres, außer der oftmaligen Wiederholung des Statements nicht gefunden werden kann. Man kann also auch am Ergebnis zweifeln. Aber Ashwagandha hat ja auch viele andere Vorzüge, weswegen ein Versuch ja vielleicht auch nicht schaden kann.

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 Die Studie wurde im Journal of the American Dietetic Association veröffentlicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19103324
2 http://www.heralopecia.com/interact/archive/index.php/t-4645.html

Der mTOR-Signalweg und seine (auch natürliche) Hemmung und Aktivierung

Aktiviert wird der mTOR-Signalweg u.a. durch die Hormone Testosteron, IGF-1, Insulin oder auch  durch simples Krafttraining. Auch scheint die Aktivierung des mTOR-Signalwegs bestimmte Aspekte des Gedächtnisses zu fördern. Und auch hier zeigt sich die ambivalente Wirkungsweise des mTOR Enzyms. Da unser Gedächtnis auch negative Ereignisse, wie zB Traumata, speichert, wird  von Wissenschaftlern neuerdings zur Behandlung […]

Mehr Schlaf, weniger Zucker

Das ausreichend Schlaf zu den effektivsten Methoden zählt, Übergewicht abzubauen, hat sich in den letzten Jahren bereits als allgemein anerkannte Tatsache etabliert.

Erklärt wird dies zumeist damit, dass unsere Körperrhythmen und unser Schlafverhalten die Hormonausschüttung maßgeblich beeinflussen.

Ob das Schlafverhalten aber auch eine Veränderung des Ernährungsverhaltens bewirkt, dazu gab es bislang nur wenige Studien.

WissenschaftlerInnen der University of California untersuchten daher, ob sich ein Zusammenhang zwischen der selbst eingeschätzten Schlafdauer und dem Konsum von gesüßten Getränken nachweisen lässt.

Dazu wurden die Daten von knapp 19.000Personen ausgewertet.

Im Ergebnis schliefen im Beobachtungszeitraum 13% der Personen 5 oder weniger Stunden pro Nacht. Und genau diese Gruppe hatte einen um 21% höheren Verbrauch an gesüßten Getränken (insbesondere koffeinhaltige zuckerhaltige Getränke), verglichen zur Gruppe der “Normalschläfer” (7-8%).

Die Forscher folgerten daraus, dass kurzer Schlaf mit einer größeren Aufnahme von gezuckerten koffeinhaltigen Limonaden korreliert ist. Natürlich muss man mit solchen Ergebnissen vorsichtig sein. Unklar ist ja auch, wo da eigentlich die Ursache und wo die Wirkung ist. Und zudem gibt es im Internet zahlreiche anekdotische Berichte, dass intermittierendes Fasten (täglicher Verzicht auf Nahrung und Kalorien zwischen 12 Stunden und aufwärts) zu einem bei manchen Menschen verringerten Schlafbedürfnis führen können.

Wie auch immer. Wer sich sinnlose mega-gesüßte Energydrinks finanziell und körperlich ersparen will, sollte vielleicht sein Schlafverhalten überdenken.

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5380400/

 

Ein bisschen Schlaf muss sein! Quelle: © Schack Sammlung, München

Kann man sich eine fremde Sprache schöntrinken? Und sie dann auch besser sprechen?

Dass die Leute beim Trinken gesprächiger werden, ist nichts wirklich neues. Aber dass sich unter Alkoholeinfluss ihre Aussprache verbessert, noch dazu in fremden Sprachen, das birgt einen gewissen Aufmerksamkeitsköder. Wohl sollte hier aber betont werden, dass es um äußerst moderaten Alkoholeinfluss geht, ungefähr dem Äquivalent eines Halbliters Bier.

Die Studie, die vielleicht bald unter dem Namen Heineken-Report in die Annalen der Sprachwissenschaften eingehen wird:
Dr. Fritz Renner, jetzt ist er wohl ein berühmter Mann, von der Universität Maastricht, will es herausgefunden haben: Er und seine KollegInnen knöpften sich 50 Leute vor, deren Muttersprache Deutsch ist, die aber auch kürzlich holländisch (o.k. niederländisch) als Fremdsprache gelernt hatten und flößten der Hälfte von Ihnen etwas Alkohol ein (ca 1/2 Liter Bier). Das Ergebnis macht seit ein paar Tagen im Internet die Runde und Tucomas ist es wichtig, die Runde zu vergrößern. Geht ja um die Wissenschaft. Um es kurz zu machen: Angeblich sprachen die unter Alkoholeinfluss stehenden Personen deutlicher, verständlicher und flüssiger Niederländisch. Und das nicht gerade nicht in der Selbsteinschätzung, sondern in der Einschätzung von sogenannten native speakern, als waschechten Holländern, pardon Niederländern.

Beweisen tut das noch gar nix. Vielleicht ist ja das Niederländische nur ein Alkoholderivat des Deutschen? Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch einmal an der Zeit der Verteufelung des Alkohols, wenn schon nicht nüchterner, so doch gelassener einen Kontrapunkt entgegenzusetzen. Alkohol ist nicht gut, Alkohol ist nicht schlecht, Alkohol ist eben Alkohol und muss situativ betrachtet werden und manchmal beflügelt er die Kommunikation – und das Lernen. Auch nichts neues, aber trotzdem.

Und hier geht es zur Zusammenfassung der Studie.
http://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0269881117735687

Magnesium vertreibt Depressionen

Macht ein ausreichender Magnesiumspiegel glücklicher?

Zwischen Magnesiummangel und Depressionen wird schon lange ein Zusammenhang vermutet (und zum Teil auch dokumentiert).
Und dieser Zusammenhang scheint 2017 durch eine neue Studie bestätigt worden zu sein.

US-Forscher der Universität von Vermont baten 126 Personen, die über Depressionen (mild bis moderat) klagten, täglich Magnesium einzunehmen.

Es handelte sich dabei um keine Doppelblindstudie. Sowohl Patienten als auch die Ärzte wussten also, dass Magnesium verabreicht wurde.

Die PatientInnen wiesen ein Durchschnittsalter von 52 Jahren auf und hatten täglich 248 mg reines Magnesium erhalten, dies in Form von täglich 4 Stück 500 mg Magnesiumchlorid – (MgCl2)-Tabletten.  Angeblich wäre es den meisten Patienten bereits nach 2 Wochen deutlich besser  gegangen (signifikante Verminderung von Depressions- und Angstsymptomen in abgefragten standardisierten Fragebögen).

Die Frage, ob sie auch in der Zukunft Magnesium einnehmen würden, beantworteten 68 TeilnehmerInnen (61%) mit ja, 22 (20%) mit vielleicht und 22 (20%) mit nein. Die häufigsten Gründe für eine positive Antwort waren “das Magnesium half meiner Stimmung” (58%) und “es half in anderen Bereichen” (23%), (Erhöhung der Energie, weniger Verstopfung, abnehmende Muskelschmerzen und Krämpfe). Der häufigste Grund für eine negative Antwort war, dass Magnesium nicht helfen würde (46% von den negativen Antworten), gefolgt von Nebenwirkungen (20%). Die häufigste Nebenwirkung war Durchfall, von dem 8 TeilnehmerInnen berichtet hatten.

Die ForscherInnen schlossen, dass die Magnesiumergänzung einen “sicheren, schnellen und kostengünstigen Ansatz zur Bekämpfung depressiver Symptome bietet”. Die meisten Patienten, die Verbesserungen erleben, würden dies innerhalb von zwei Wochen nach Beginn der Supplementierung erfahren.

Schon aus früheren Studien war bekannt, dass bestimmte Antidepressiva eine bessere Wirkung entfalten, wenn der Magnesiumspiegel gut ist.

Aktuelle Studie im Volltext: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5487054/