Archiv für das Monat: Januar, 2017
Leinsamen gegen Damenbart
/0 Kommentare/in Allgemein /von TucomasDas sogenannte polyzystische Ovar zählt zu den häufigsten hormonellen Abweichungen bei Frauen.
Höhere Androgenspiegel, häufiges Auftreten von Hirsutismus (männlich erscheinende Gesichtsbehaarung bei Frauen) und Übergewicht zählen zu häufigen Begleitfaktoren.
2007 wurde ein Fall beschrieben, bei dem eine 31-jährige Frau auf eigenen Wunsch nach ärztlicher Absprache über einen Zeitraum von vier Monaten täglich rund 30 Gramm Leinsamen konsumierte. Die Frau hatte zuvor von Studien gehört, die eine testosteronsenkende Wirkung bei Männern festgestellt hatten.
Nach vier Monaten zeigte sich bei der Frau eine deutliche Reduktion des Gesamtserumtestosteronspiegels (um 70%), des freien Serum-Testosterons (um 89%), und des Anteils an freiem Testosteron (um 65%). Gleichzeitig wurde ein höherer (+37%) Insulinspiegel gemessen (der im empfohlenen Referenz-Rahmen blieb).
Die Patientin berichtete auch von einem Rückgang ihres Hirsutismus (männlich erscheinende Gesichtsbehaarung). Der Grad des Hirsutismus und dessen Veränderung wurde von den Wissenschaftlern nicht gemessen. Es erschien ihnen jedoch erwähnenswert, dass die Patientin selbst eine Abnahme des Hirsutismus wahrgenommen hatte.
Die Autoren der Fallstudie wiesen darauf hin, dass ein einzelner Fall nur bedingte Aussagekraft hat, aber zu weiteren Studien in diese Richtung anregen sollte.
Auch grüner Minze wird oft eine ähnliche Wirkung attestiert.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2752973/
Stress lässt Gesichter älter aussehen.
/in Allgemein, Anti-Aging /von TucomasWir werden umso jünger wahrgenommen, je niedriger unsere Cortisol-Spiegel sind? Diesen Zusammenhang wollen niederländische Forscher der Universität Leiden festgestellt haben.
In der Studie hatten Gerontologen zahlreiche Niederländer untersucht, die zur Hälfte aus besonders langlebigen Familien stammten.
Die Studienautoren stellten fest, dass das Alter der Studienteilnehmer umso höher geschätzt wurde, je höher die gemessenen Cortisol-Werte in der Früh waren. In Zahlen: Für jedes Mikromol pro Liter mehr an Cortisol, schauten die Studienteilnehmer um 0,42 Jahre älter aus. Und das traf angeblich gerade vor allem auf jene untersuchten Menschen zu, die nicht aus der Gruppe der langlebigen Familien stammten.
Die Teilnehmer mit niedrigen Cortisol-Level hätten im Schnitt rund vier Jahre jünger ausgeschaut, als die Teilnehmer mit hohen gemessenen Cortisol-Level.
Man kann die Sinnhaftigkeit und Aussagegültigkeit der Studie durchaus in Frage stellen.
Dass höhere Stresswerte (Cortisol gilt ja u.a. als Stressmarker) Leute älter aussehen lässt, stellt nicht unbedingt einen großen Neuigkeitswert dar. Und dann ist da noch die Frage, wie die Wahrnehmung des Alters einer Person überhaupt gemessen wird? In der Studie wurde dies mit Fotos gemacht, die 60 Leuten gezeigt wurden.
Aber gut, wer weiß. Vielleicht kann die Arbeit der holländischen Wissenschafter dazu dienen, die Lust bei uns zu erhöhen, unseren Stresslevel auch manchmal eine Pause zu gönnen. Und das wäre doch schon ein Gewinn?
Wer sich mit der Studie im Detail auseinandersetzen will, möge hier den Volltext nachlesen: http://www.psyneuen-journal.com/article/S0306-4530(12)00068-6/fulltext
Grüne Oliven – in 30 Tagen weniger Fett und mehr Muskeln
/0 Kommentare/in Doping /von TucomasGrüne Oliven. In 30 Tagen weniger Fett- dafür mehr Muskelmasse.
Was für eine Studie! Italienische Forscher nahmen grüne Oliven (Nocellara del Belice) genauer unter die Lupe und verbreichten diese 25 gesunden Menschen, zwischen 18 und 65 Jahren alt, 30 Tage lang (12 Stück/pro Tag).
Dass Oliven eine gute Quelle von Poliphenolen darstellen, ist bereits länger bekannt. Vor allem das Oleuropein und Hydroxytyrosol umfassen rund 1-3% des Fruchtgewichts. Zu beachten ist allerdings, dass der Polyphenol-Gehalt stark von der Herkunft der Oliven abhängig sein soll. Während den griechischen “Koroneiki” ein hoher Gehalt zugesprochen wird, dürfte dies bei den spanischen “Arbequina” genau umgekehrt sein. Die Sizilianische “Nocellara”, die in der Studie verwendet wurde, dürfte so dazwischen liegen.
Und nun zu den Resultaten:
Die Teilnehmer verloren im Durchschnitt rund 1 kg Fettmasse und gewannen dafür knapp 1 kg Muskelmasse. Nicht schlecht für 30 Tage ohne Zusatztraining.
Kurkuma als Hilfe bei Alzheimer?
/in Allgemein /von TucomasJapanische Forscher untersuchten im Jahr 2012 an drei an Alzheimer erkrankten Patienten die Wirkung der Kurkuma-Pflanze. Der kognitive Zustand der Patienten, sowie die Verhaltens- und psychologischen Symptome der Demenz waren am Beginn der Studie als sehr schwerwiegend beschrieben worden. Reizbarkeit, Unruhe, Ängstlichkeit, Apathie, Inkontinenz (bei zwei Personen) wurden als Sypmptome beschrieben.
Allen drei Patienten wurden Kurkuma-Pulver Kapseln (764mg Kurkuma mit 100mg Curcumin pro Tag) verabreicht. Nach 12 Wochen der Behandlung wurde eine signifikante Verminderung der oben beschriebenen Symptome festgestellt. Bei einem der Patienten soll es auch zu einer deutlichen Verbesserung der kognitiven Funktionen gekommen sein (Verbesserung beim “Mini-Mental-Status-Test” von 12/30 auf 17/30). Der Mini-Mental-Status-Test gilt als das meistverwendete Diagnoseinstrument bei Demenz. Bei den anderen beiden Patienten war der kognitive Zustand vor Beginn der Studie so schlecht, dass man den Test nicht durchführen konnte. Jedoch wurde festgestellt, dass sie Angehöhrige ihrer Familie innerhalb eines Jahres wieder erkannten. Alle Patientin nahmen Kurkuma mehr als ein Jahr ein. Die mit Alzheimer typischerweise oben verknüpften Verhaltens- und Psychologischen Symptome traten nicht mehr auf.
Leistungssteigerung am Ergometer nach 2-wöchiger Vitamin D-Supplementierung
/in Allgemein /von Tucomas9 zwischen 19 und 53 Jahre alten gesunden Leuten (2 Männer, 7 Frauen) wurden 14 Tage lang 2000 i.U. Vitamin D3 verabreicht. Eine Gruppe von 6 Leuten erhielt nur ein Placebo. Das war das Studiendesign einer Studie der schottischen Queen Margaret Universität. Am Anfang und nach 14 Tagen wurde die Belastbarkeit und Ausdauer am Fahrradergometer gemessen.
Nach 14 Tagen wollte man eine deutlich bessere Leistung (Ergometerdistanz) im 20-Minuten-Belastungstest und ein geringeres Müdigkeitsempfinden bei der Gruppe, die das Vitamin D3 erhalten hatte, festgestellt haben. Auch die Cortisolwerte im Urin, waren bei der Vitamin D3-Gruppe deutlich niedriger und der Blutdruck verbesserte sich ebenfalls deutlich nach unten.
Bei der Placebokontrollgruppe gab es nach 14 Tagen in allen gemessenen Bereichen keine wesentlichen Veränderungen.
Dass nach bereits 2 Wochen der Supplementierung eine deutliche Senkung wesentlicher Stressmarker (Cortisol, diastolischer und systolischer Blutdruck) eingetreten war, mutet doch einigermaßen erstaunlich an. Vielleicht war es ja auch nur Zufall. Die Anzahl der Studienteilnehmer war nicht besonders hoch.
Hier geht es zum Volltext der Studie.
Kann Ashwagandha beim Nicht-klassischen Adrenogenitalem Syndrom helfen?
/0 Kommentare/in Allgemein /von TucomasDas sogenannte Nicht-Klassische Adrenogenitale Syndrom ist eine nicht seltene Normabweichung, die häufig bei ashkenasischen Juden, Hispanics, Italienern und Balkanbewohnern anzutreffen ist.
Sie zeichnet sich laut Wikipedia durch nachstehende Eigenschaften aus:
Bei beiden Geschlechtern tritt eine vorzeitige Schambehaarung und Akne auf. Frauen bekommen Störungen des Menstruationszyklus und der Empfängnis. Fruchtbarkeitsprobleme bei Männern. Der Minderwuchs macht sich bei beiden Geschlechtern allenfalls geringfügig bemerkbar.
In einem Bericht aus 2012 zeichneten Forscher einen Fall einer 57-jährigen Frau nach, die an verstärktem Haarausfall und an einem brennenden Gefühl auf der Kopfhaut litt. Die Frau hatte weder Akne noch Hirsutismus. Diese Frau behandelte sich quasi selbst in einem Selbstversuch 8 Monate lang mit Ashwagandha, nachdem sie einen TV-Beitrag über allgemein positive Eigenschaften von Ashwagandha gesehen hatte. Davor war der Frau Frau Pioglitazon verschrieben worden. Obwohl diese Behandlung die Haarausfallsymptome verbesserte, hatte die Frau diese Behandlung abgebrochen, da sie Nebenwirkungen fürchtete.
Bei der Einnahme des Ashwagandha stellte die Frau eine deutliche Abnahme ihres Haarausfalls fest. Die behandelnden Ärzte stellten im weiteren Verlauf deutliche Verbesserungen ihrer Kortikoid- und Cortisol-Werte fest.
Da ein einzelner Fall nur bedingte Aussagekraft haben kann, schlugen die Forscher vor, zur besseren Beurteilung der Wirksamkeit von Ashwagandha randomisierte Doppelblindstudien durchzuführen.
Der genaue Fallbericht kann hier nachgelesen werden: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4543599/