Knoblauch entspannt die Blutgefäße
Gute Nachricht für Menschen mit hohem Blutdruck. Der Konsum von Knoblauch kann helfen, die Werte zu verbessern. Eine Studie aus den USA weiß dazu mehr.
Gute Nachricht für Menschen mit hohem Blutdruck. Der Konsum von Knoblauch kann helfen, die Werte zu verbessern. Eine Studie aus den USA weiß dazu mehr.
Italienische Forscher aus Palermo publizierten 2014 eine Fallbeschreibung1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23733158, nach der ein 79 jähriger Mann einen enormen Libidoschub durch die Supplementierung mit Cholin erfahren hätte.
Da bei dem Mann eine leichte kognitive Beeinträchtigung diagnostiziert worden war, wurde er oral mit Cholin (in Form von 1200 mg alpha-GPC pro Tag) behandelt. Als überraschende Nebenwirkung war nach 6 Wochen eine Explosion des sexuellen Verlangens des Patienten zu beobachten. Die Aktivität des Mannes mit seiner Frau sei von einmal im Monat auf mehrmals täglich (!) angestiegen. Die Forscher bezeichneten dies bereits als pathologische Hypersexualität. Außerdem berichtete der Patient über eine verbesserte Standfestigkeit. Nach Absetzen des Cholins verschwand die Hypersexualität nach etwa 5 Tagen.
Bereits länger ist bekannt, dass Hypersexualität eine häufige Nebenwirkung von Dopaminagonisten (Dopamin fördernde Nahrungsmittel, bzw. Arzneien) ist. In Hinblick auf Cholin war das bisher jedoch unbekannt.
Cholin ist ein Vorläufer des Neurotransmitters Acetylcholin und findet sich zB in Sonnenblumen-Lecithin, Getreide (z. B. Weizenkeime), Sojabohnen, Gemüse und Nüssen. Bei der im gegenständlichen Fall verwendeten Form von Cholin handelte es sich um Alpha-GPC (L-alpha-Glycerylphosphorylcholin), eine Substanz, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und vor allem bei altersbedingten kognitiven Beeinträchtigungen breitere Anwendung findet. Dazu gibt es bereits seit längerem erfolgversprechende Studien.
Chronischer Cholinmangel wird mit der Entstehung einer Fettleber assoziiert, währenddessen sehr hohe Dosen von Cholin mit der Begünstigung von Darmkrebs in Verbindung gebracht werden.
Das in der obigen Fallbeschreibung verwendete Alpha-GPC scheint nicht nur leistungssteigernde Eigenschaften in Bezug auf die intellektuellen Fähigkeiten zu haben. Es scheint auch einen positiven Einfluss auf die körperliche Kraft und Ausdauer zu haben.
So zeigte bereits 2002 eine Studie mit jungen Männer (überwiegend 25 Jahre alt), denen man eine Einzeldosis Alpha-GPC (1000mg) verabreichte, innerhalb einer Stunde eine erheblich erhöhte Wachstumshormonsekretion und Fettverbrennung. Nach 60 Minuten war ihr Wachstumshormon um 290% gestiegen. Die Werte seien nach 2 Stunden zum Ausgangswert zurückgekehrt.
2015 wurde in einer Studie ein Kraftzuwachs bei jungen Männern (Durchschnittsalter 21,9 Jahre) an den unteren Extremitäten nach 6 Tagen Supplementierung von Alpha-GPC (600mg täglich) gemessen. Und das ohne zusätzliches Training! Auch am Oberkörper wurden zum Teil erhebliche Kraftsteigerungen gemessen – dies jedoch aufgrund der gemessenen Schwankungen und der kleinen Testgruppen – an der Studie waren nur 13 Männer beteiligt – in einem statistisch nicht signifikantem Ausmaß.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29927403
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23733158
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22673596/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26582972/
Kakao ein neues Wundermittel gegen Falten. So will es eine Studie aus Korea festgestellt haben.
Rot ist die Farbe der Liebe und rot ist so mancher Wein.
Seit einigen Jahren beschäftigen sich Forscher mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Rotweins. Angefangen hat es damit, dass Wissenschaftlern aufgefallen war, dass Menschen in Frankreich trotz hohen (Rot-)Weinkonsums seltener von Herz- Kreislauferkrankungen betroffen sind. Und wie so oft in der Geschichte der Medizinwissenschaften verwandelte sich ein Trotzdem (geht es mir gut) zu einem späteren Deshalb (geht es mir gut). Man kam zu dem Schluss, dass Rotwein gesundheitsfördernde Auswirkungen hat. Geradezu gehypt wurde dabei ein Inhaltsstoff, der sich in vielen Rotweinen findet, das Resveratrol.
Unzählige Studien beschäftigen sich mit diesem Inhaltsstoff, und ob es nun stimmt oder nicht, im allgemeinen medizinischen Mainstream wird Weinkonsum nicht mehr so verteufelt wie das früher einmal der Fall war.
Auch zählte es früher zum medizinischen Predigtdienst, dass Alkohol nichts für die Lust wäre, oder – um es wissenschaftlicher auszudrücken – ein Testosteronsenker wäre. Dass eigentlich jede/r, der sich mit der Sache selbst praktisch beschäftigt hatte, eigentlich zu umgekehrten Ergebnissen gelangte, spielt nicht so die Rolle, denn Wissenschaft hat ja immer Recht. 😉
Aber auch hier, wie so oft die wissenschaftliche Umkehr: Entgegen früheren Unkenrufen gilt Rotwein neuerdings sogar als Testosteronbooster. Ein schwerer Schlag für die Bodybuilding-Community, die ja in diversen Foren, basierend auf wissenschaftliche Studien, immer vor Alkohol gewarnt hatte und statt dessen auf künstliche Steroide gesetzt hatte.
Zumindest eine Studie1)https://www.sciencedaily.com/releases/2013/01/130107161424.htm2)https://nutritionj.biomedcentral.com/articles/10.1186/1475-2891-11-67 legt nahe, dass das im Rotwein enthaltene Quercetin die Testosteronausscheidung über die Nieren hemmt. Das hätte der Studie zur Folge zwei Auswirkungen: Zum einen kann der Testosteronhaushalt länger hoch gehalten werden, zum anderen kommt es bei Urin-Proben bei Dopingkontrollen zu niedrigeren Werten. Ein zB. auffälliger Testosteronwert wird so im Urin nicht nachgewiesen. Einen ähnlichen Effekt vermutet man übrigens auch beim Konsum von Grüntee.
Warum Rotwein den Testosteronhaushalt puschen dürfte, so ganz genau weiß man es noch nicht. Und vielleicht ist es ja sogar jeglicher Alkohol? Mal sehen, was da in Zukunft noch auf uns zukommt.
Eine italienische Studie hat sich einmal weniger mit dem Testosteron beschäftigt, sondern ganz allgemein mit dem Zusammenhang von Rotwein und Sex-Drive, in diesem Fall bei Frauen. Knapp 800 Frauen wurden zu ihrem Alkoholgenuss und ihrem sexuellen Verhalten befragt. Und siehe da, diejenigen, die zwei Gläser Rotwein tranken, lagen lustmäßig vor allen anderen Alkoholkonsumentinnen. Abgeschlagen hinter den Alkoholkonsumemtinnen, die Abstinenzlerinnen.
Nun soll hier nicht der Eindruck erweckt werden, dass Alkohol notwendig wäre, damit man/frau es richtig krachen lassen kann. Sieht man sich Kulturen und Religionen an, die auf Alkohol gänzlich verzichten, kommt man zu dem Schluss, ohne geht’s genauso, wenn nicht sogar besser. Vielleicht sollte man aber mal an die ganze Sache weniger verkrampft herangehen und mehr auf die innere Stimme hören.
Rotwein enthält jedenfalls ein ganzes Fass von hochwirksamen Inhaltsstoffen. So nimmt man an, dass der Inhaltsstoff Resveratrol, genauso wie das Quercetin, ein natürlicher Hemmer des mTor-Signalwegs ist. Aber das ist ein anderes Kapitel, das der werte Leser, die werte Leserin, bei Interesse hier nachlesen kann.
Quellenverzeichnis[+]
In der Biochemie werden mehrere Pharmazeutika als potenzielle Anti-Aging-Mittel gehandelt. Schon länger ist bekannt, dass auch der tempöräre Verzicht auf Nahrungs- und Energieaufnahme erhebliche Anti-Aging-Wirkungen zeitigt. Zunehmend setzt sich auch die Meinung durch, dass auch Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel geeignet sind, die Wirkungen des (Intervalll-)Fastens nachzubilden.
Zwei von diesen Medikamenten, denen eine ähnliche Wirkung wie dem Fasten zugeschrieben wird, sind Metformin und Rapamycin. Das eigentliche Anwendungsgebiet von Metformin ist die Behandlung von Diabetes Typ 2. Rapamycin (ein Stoffwechselprodukt von Bakterien, die auf der Osterinsel Rapa Nui gefunden wurde) wird unter anderem zur Verhinderung von Immunreaktionen nach Organtransplantationen eingesetzt. Beiden Substanzen ist gemein, dass sie den mTOR – Wirkmechanismus hemmen. Der mTOR-Pfad ist ein zelluläres Signalnetzwerk, das für das Zellwachstum und die Zellproliferation benötigt wird, aber im späteren Leben auch Probleme verursachen kann und im Fall von übersteigerter Aktivität mit zahlreichen Krankheiten in Verbindung gebracht wird.
Schon länger ist der Wissenschaft aufgefallen, dass Metformin und Rapamaycin offenbar in der Lage sind, über den ursprünglichen Anwendungsbereich hinaus, gesundheitsfördernde, bzw. krankheitsabwehrende Mechanismen auszulösen. Dies ist insofern bemerkenswert, da man ja Rapamycin auch dazu einsetzt, das Immunsystem zu schwächen (zB um Organabstoßungen zu vermeiden).
In einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 20161)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Towards+natural+mimetics+of+metformin+and+rapamycin, erwiesen sich mehrere Stoffe als geeignet, die Wirkmechanismen von Metformin- und Rapamycin nachzubilden, einschließlich Allantoin und Ginsenosid (Metformin), Epigallocatechingallat und Isoliquiritigenin (Rapamycin) und Withaferin A (beide).
Letzteres (Withaferin A) ist in Blatt, Stengel und Wurzel der vor allem in Indien und Afrika beheimateten Pflanze Ashwagandha enthalten.
Ashwagandha gilt im Hype um traditionelle Pflanzen, deren Wirkkraft wissenschaftlich untersucht wird, quasi als das neue Kurkuma. Und um bei dem Vergleich zu bleiben, so wie es im Kurkuma das in ihm enthaltene Curcumin ist, das dem primären Forschungsinteresse dient, sind es beim Ashwagandha die in ihm enthaltenen Withanolide, speziell das Withaferin A. Withaferin A findet sich in allen Bestandteilen der Pflanze (Wurzel, Blatt, Stengel). In den Blättern dürfte sich der höchste Anteil befinden.
Gerade dem Withaferin A wird ein immer großes Potenzial für zahlreiche medizinische Anwendungen attestiert.2)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4813154/3)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/284131544)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/306986835)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29659590
Interessanterweise wurde in manchen Ashwagandha-Produkten der letzten Jahre bewerbend häufig darauf hingewiesen, dass der Anteil an Withaferin A nicht sehr hoch wäre. Offenbar hatte das Withaferin A früher einen schlechten Ruf. In einer beliebten Extraktionsmethode (KSM-66), das auch bereits Gegenstand einiger klinischer Studien war, wurde und wird häufig informiert, dass der Withaferin A Gehalt sehr gering wäre (kleiner als 0,1%). Dies scheint im Gegensatz zu den zunehmend positiv erforschten Eigenschaften des Withaferin A zu stehen.
Quellenverzeichnis[+]
| ↑1 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Towards+natural+mimetics+of+metformin+and+rapamycin |
|---|---|
| ↑2 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4813154/ |
| ↑3 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28413154 |
| ↑4 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30698683 |
| ↑5 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29659590 |
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Man bekommt es oft zu hören: Atme tief und bring das Kohlendioxid aus deinem Körper und alles wird gut! Denn – so die dahinter liegende Logik – je tiefer die Atmung, desto besser wäre der Körper mit Sauerstoff versorgt.
Es soll gar nicht bestritten werden, dass eine bewusste Überatmung oder eine bewusste vertiefte Atmung eine Reihe von Vorteilen bieten kann, und für viele Anwendungsgebiete durchaus zweckmäßig sein kann. Anhänger der Methoden, die der Niederländer Wim Hof (Ice Man) populär gemacht hat, schwören geradezu darauf und es dürfte zahlreiche Menschen geben, für die diese Praktiken äußerst hilfreich waren oder sind. Zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Organe führt die Überatmung aber in der Regel nicht. Im Gegenteil: Bei einer heftigen Überatmung verengen sich die Blutgefäße und schnüren die Organe geradezu von der Sauerstoffzufuhr ab.
Man muss gegen eine bewusst eingesetzte vertiefte Atmung oder Hyperventilation nicht grundsätzlich Einwände erheben, es drängt sich nur die Frage auf, ob nicht manche Menschen tendenziell unbewusst und dauerhaft zu viel atmen, oder sich unnötiger Weise eine chronische Überatmung geradezu antrainieren.
Paradoxerweise führt nämlich ein Übermaß an Atmung zu einer chronischen Mangelversorgung mit Sauerstoff auf zellulärer Ebene. Das ist deswegen so, weil das Atemprodukt Kohlendioxid nicht einfach nutzloser Müll ist, sondern ein Regelinstrument ist, das dem Körper anzeigt, wie Sauerstoff auf zellulärer Ebene benötigt wird. CO2 sorgt u.a auch für die Weitstellung der glatten Muskulatur und unter anderem auch der Blutgefäße im Gehirn. Atmet man zuviel Kohlendioxid ab, ist es aus mit der ausreichenden Sauerstoffversorgung im Köpfchen, wie dieses Bild sehr eindrucksvoll zeigt.
Übrigens ohne CO2 würden wir sogar auf die Einatmung vergessen. Es ist nicht eine geringe Sauerstoffkonzentration im Blut, die dafür sorgt, dass der Atemreflex einsetzt, sondern der CO2-Gehalt. Je mehr der Kohlendioxidgehalt zunimmt, desto stärker wird der Drang zur Einatmung. Diese Schwelle kann durch durch Training hinausgezögert werden, wovon Freitaucher, die ihre CO2 Schwelle in die Höhe trainieren, viel berichten können. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Freitaucher ihre bemerkenswerten Leistungen zumeist nicht durch Hyperventilation erreichen, sondern durch ein Trainieren der Kohlendioxid-Toleranz und der Luftaufnahmekapazität.
Viele Menschen sind durch eine falsche Atemtechnik oder gar bewusste (aber falsche) Atemerziehung dazu übergegangen, regelmäßig zu wenig Kohlendioxid im Blut zu haben, weil sie chronisch zu viel, oder zu tief atmen und dem gegenüber zu wenig Bewegung oder sonstige Anstrengung steht.
Um dies wieder auszugleichen, kann es sinnvoll sein, die Atemreduktion zu trainieren, und das Kohlendioxid als etwas zu betrachten, was es ist, nämlich der notwendige Partner des eingeatmeten Sauerstoffs, der dem Sauerstoff erst dazu verhilft in den Organen anzukommen.
Der ukrainische Arzt Konrad Buteyko (1923-2003), war einer der Ersten, der sich seit den 1950er Jahren mit den Auswirkungen der chronischen Überatmung, oder Hyperventilation beschäftigt hatte. Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts war bekannt, dass sich bei akuter Überatmung die CO2 Konzentration im Blut vermindert und sich dadurch die Sauerstoffversorgung im Gewebe verschlechtert. Buteyko begann nach seinem Medizinstudium in der Sowjetunion systematisch den Kohlendioxid-Status seiner Patienten zu messen und stellte dabei fest, dass nicht nur die meisten seiner kranken Patienten unbewusst chronisch hyperventilierten, sondern er selbst dies auch tat. In der Folge entwickelte er Methoden, bei denen man mit simplen Mitteln feststellen konnte, ob ein Mensch hyperventilierte und Übungen, die einem wieder zu einem idealen Atem verhelfen sollte.
Um die Buteyko-Methode zu erklären, gibt es bessere und detailliertere Seiten als diese. Im Prinzip läuft das Programm darauf hinaus, eine sanfte und sparsame zu Atmung zu erlernen und dabei die CO2 Reflexe, die für die Einatmung sorgen, wieder auf das richtige Maß zu bringen, das heißt wieder eine größere CO2 Toleranz zu entwickeln. (Siehe dazu auch unten auszugsweise ein Trainingsansatz). Ein ausreichender CO2 Status beruhigt und sorgt, auch wenn es paradox klingt, für eine bessere Durchblutung aller Organe, insbesondere auch des Gehirns. Bei vielen Yoga-Übungen scheint aber das Gegenteil beworben zu werden. Kohlendioxid ist aber nicht der Feind, der im Übermaß abgearbeitet werden muss. Das wäre genauso absurd, wie zu behaupten, dass Sauerstoff der Feind wäre. Die beiden können ohne einander nicht.
Ein erster, einfacher Schritt, zu einer vernünftigen Atmung wäre es, ausschließlich durch die Nase zu atmen. Allein durch diese Maßnahme wird die Überatmung gelindert und die Sauerstoffaufnahme in den Organen verbessert. Zudem zeigen Studien, dass bei der Nasenatmung in den Sinushöhlen NO (Stickstoffoxid) gebildet wird. NO ist neben CO2 einer der wichtigsten Vasodilatoren (Gefäßerweiterer).
Um die CO2-Toleranz wieder anzuheben und zu normalisieren, könnte das Training so aussehen.
Wie man sich denken kann, zeitigt dieses Training ähnliche Effekte, wie ein Höhentraining. Man spart sich aber die Kosten für die Anfahrt und den Urlaub.
Die Nieren produzieren mehr EPO, das die Blutbildung anregt. Die Milz entlässt mehr rote Blutkörperchen ins Blut und der Hämatokritwert (Anteil der roten Blutkörperchen) steigt.
Hämoglobin wird vermehrt gebildet. Und das alles nach ein bisschen Luftanhalten nachdem Ausatmen.

Dass nicht nur die Stimmung die Mimik beeinflusst, sondern umgekehrt die Gesichtsmuskulatur auch die Psyche steuert, lernt man in jedem QiGong Kurs. Dass Lächeln oder eine entspannte Stirn helfen kann, darüber lächelte aber wohl lange Zeit auch die Wissenschaft, denn wo es keine Studie gibt, gibt es auch keine evidenzbasierten Feststellungen.
Mittlerweile haben die QiGong LehrerInnen unerwartet Schützenhilfe von seiten der Schönheitsindustrie erhalten. Bereits 2010 war eine Studie1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3070188/ veröffentlicht worden, die zeigte, dass ein Botox-Spritzchen Menschen nicht nur hübsch und blöd aussehen lässt, sondern sie durch die Behandlung gewissermaßen auch wirklich zeitweise verdummen. Probandinnen brauchten nämlich nach Botox-Behandlung rund eine Sekunde länger, um den emotionalen Gehalt von Texten zu verstehen.
Eine ähnliche Botox-Psyche-Wirkung war dem amerikanischen Schönheitschirurgen, Eric Finzi, aufgefallen, als er bei manchen seiner Kundinnen, die sich die Stirnmuskeln zur Vermeidung von Zornfalten via Botox lähmen ließen, feststellte, dass sich auch deren Stimmung hob. Auch dies wurde durch Studien untermauert, zuletzt in den Jahren 2012 und 2013 für das Journal of Psychiatric Research.2)https://www.journalofpsychiatricresearch.com/article/S0022-3956(12)00038-6/fulltext3)https://www.journalofpsychiatricresearch.com/article/S0022-3956(13)00356-7/fulltext
Der Studie zufolge ist Botox einem Antidepressivum mehr oder weniger gleichwertig, wenn nicht so gar überlegen.
2017 gab es die nächste Studie4)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5563881/ und die hat es dann wirklich in sich. Forscher der Universität Teheran behandelten nämlich Menschen mit stärkeren Depressionen (“Major Depression”) entweder mit Botox, oder mit einem Placebo. Die beiden Gruppen bestanden jeweils aus 7 Männern und 7 Frauen. War noch nach zwei Wochen kein wesentlicher Unterschied zu bemerken, konnte nach 6 Wochen ein ganz wesentlicher Unterschied festgestellt werden. Bei der Botox-behandelten Gruppe wurde auf dem Beck-Depressions-Inventar-Test eine Verbesserung von einem Ausgangswert von durchschnittlich 30,86 Punkten auf 19 Punkte nach 6 Wochen festgestellt. Bei der Placebo-Gruppe war nur eine geringfügige Verbesserung um durchschnittlich 3 Punkte zu verzeichnen.
Nun ist es vielleicht so, dass man sich das Zuspritzen der Stirn ja auch leisten können muss, abgesehen davon, dass aus Bakterien gewonnene Botox, bei allen sonstigen nachgewiesenen Vorzügen (Behandlung bei Augenzucken, Migräne, Krämpfen nach Schlaganfall, Blasenschwäche, übermäßiges Schwitzen) schon noch irgendwo auch ein Gift bleibt. Deswegen heißt es ja auch OnabotulinumtoxinA
Vielleicht ist es dann doch praktischer, die alte QiGong Methode anzuwenden, und ab und zu einfach in sich hineinzulächeln. 🙂 , oder auf andere Art und Weise die Gesichtsmuskulatur zu entspannen.
Auch nicht zu vergessen: Wenn Botox quasi gleichzeitig ein wenig dümmer und glücklicher macht, sollte man da vielleicht nicht manchmal auch ins Auge fassen, seinen Intellekt zwecks Erhellung der Stimmung zu drosseln? Vielleicht hilft das ja auch.
“A man does not cry because he is sad, he is sad because he cries.”
Ein Mensch weint nicht, weil er traurig ist, er ist traurig, weil er weint.
William James (amerikanischer Psychologe und Philosoph ,1842-1910)
Quellenverzeichnis[+]
Erhöht intermittierendes Fasten den Testosteronhaushalt? Kurze Antwort, man weiß es noch nicht. In manchen Internet-Blogs und Videos wird behauptet, dass das Fasten den Testosteronspiegel erhöhen würde. Begründet wird dies oft mit einer 1989 im “European Journal of Clinical Nutrition” veröffentlichten Studie. In dieser Studie wurden Auswirkungen des “Kurzzeit”fastens (56 Stunden!) auf das Luteinisierende Hormon (LH) […]
Kaffee hat in den letzten Jahren einen gehörigen Imagewandel vollzogen. War er noch bis vor einiger Zeit das erste was gestrichen wurde, wenn es um Gesundheitsförderung ging, hat sich der Wind mittlerweile gedreht. Moderatem Kaffeekonsum werden zunehmend positive Eigenschaften zugesprochen.
Große epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Kaffeekonsum sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einer verringerten totalen und ursachenspezifischen Mortalität korreliert ist. Der Konsum von Kaffee wird nun mit einer Reduktion von Krebs, Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen, Schlaganfällen, Diabetes und Infektionen (sowohl bei Männern als auch bei Frauen) in Verbindung gebracht.1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/201818142)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3267522/3)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692 Diese Effekte sind dosisabhängig (bei bis zu 6 Tassen pro Tag) und hängen offenbar nicht immer oder vielleicht gar nicht vom Koffeingehalt ab. Sowohl entkoffeinierter als auch koffeinierter Kaffee werden in ähnlicher Weise mit einer verbesserten Gesundheit assoziiert.4)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3439152/5)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692
In ähnlicher Weise, wie sich der Kaffee von seinem ehemals negativen Image befreien konnte, dürfte es sich nun auch mit einer fettreichen (ketogenen) Ernährung verhalten. Früher geradezu verpönt, heute gepriesen, und morgen wird es vielleicht wieder anders sein. Was liegt da näher, als die Auswirkungen des Kaffees auf eine ketogene Ernährung zu untersuchen? Nützt Kaffee der ketogenen Ernährung, oder bremst er sie aus? Dazu haben kanadische Wissenschaftler einen Test an ProbandInnen mit Koffeintabletten durchgeführt.
In einer Studie6)Zufuhr von Koffein erhöht Plasma-Ketone: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28177691, die 2016 im Canadian Journal of Physiology and Pharmacology veröffentlicht wurde, wurde festgestellt, dass Koffein die Ketonwerte im Blutplasma erhöht.
10 Erwachsenen (8 Frauen, 2 Männer) erhielten, nachdem Sie jeweils 12 Stunden lang (inklusive Nachtschlaf) gefastet hatten, zwei verschiedene Mengen Koffein verabreicht. Gemeinsam mit dem Koffein (in Form von Koffeintabletten) erhielten sie ein Frühstück mit 85g Kohlenhydraten, 9,5g Fett und 14g Protein (zwei Scheiben Toast mit Himbeermarmelade, ein Stück Käse, Apfelmus und 100 ml Saft).
Die 10 ProbandInnen durchliefen jeweils drei Testrunden:
(1) Frühstück ohne Koffein
(2) Frühstück mit einem Koffeingehalt, der rund eineinhalb Tassen normalem Kaffee entsprach (2,5g Koffein/kg Körpergewicht)
(3) Frühstück mit einem drei Tassen Kaffee entsprechenden Koffeingehalt (5g-Koffein/kg)
Nach 4 Stunden maß man im Blut der Probanden eine extreme Erhöhung der Ketonwerte, wenn sie Koffein zu sich genommen hatten. Nämlich eine Steigerung von 88% (bei 2,5mg Koffein/kg) und von 116% (5,0 mg Koffein/kg) im Vergleich zu den Frühstücken ohne Koffein.
Die Forscher stellten zudem fest, dass der Gehalt an Ketonen (in Form von 3-HB, nicht aber in Form von AcAc) im Blut 4 Stunden nach dem Frühstück mit 5g Koffein/kg, etwa doppelt so hoch war wie nach dem Fasten über Nacht!
Dies ist umso erstaunlicher, als das Frühstück ja einen hohen Kohlehydratanteil aufwies, und damit kaum, oder eigentlich gar keinen, ketogenen Charakter hatte. Scheint es da nicht naheliegend, dass der Kaffeekonsum bei einer “richtigen” ketogenen Ernährung, die Ketonkörperproduktion noch wesentlich mehr ankurbelt?
Die Studie fügt sich gut ins Bild anderer positiver Forschungsergebnisse zum Kaffee. Schon länger ist bekannt, dass Kaffeekonsum auch mit einer Senkung des Risikos an Diabetes II zu erkranken, korreliert.
In einer Meta-Analyse von 26 Studien7)Coffee and caffeine intake and incidence of type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis of prospective studies: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24150256 , die eine Auswertung von Einzelstudien mit insgesamt über einer Million Menschen umfasste, wurde festgestellt, dass bei einem täglichen Konsum von 2 Tassen koffeinhaltigen Kaffees, das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 12% reduziert wird.
Andere Studien8)Caffeinated and Decaffeinated Coffee Consumption and Risk of Type 2 Diabetes: A Systematic Review and a Dose-Response Meta-analysis: http://care.diabetesjournals.org/content/37/2/569.full weisen darauf hin, dass es nicht einmal des Koffeins bedarf, sondern auch koffeinfreier Kaffee selbst dazu beitragen kann, das Typ-2-Diabetes zu verringern, was darauf hinzudeuten scheint, dass die übrigen Wirkstoffe im Kaffee (zB Polyphenole) gesundheitsförderlich sind.
Das große ABER: Das Kaffee-Insulin-Paradox: Obwohl zahlreiche Studien belegen, dass der Kaffeekonsum das Diabetes-Risiko senkt (oder zumindest nicht erhöht), haben andere Studien gezeigt, dass Koffein sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes den Blutzucker- und Insulinspiegel in die Höhe treibt!9)Caffeinated coffee consumption impairs blood glucose homeostasis in response to high and low glycemic index meals in healthy men: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18469247
Anders als beim Diabetes-Risiko (das anscheinend auch mit koffeinfreien Kaffee gesenkt werden kann), scheint dieser Effekt vorwiegend auf das Koffein zurückzuführen zu sein. Bei entkoffeinierten Kaffee zeigt sich nämlich keine Erhöhung des Blutzuckerspiegels.
Oder doch nur alles eine Frage der Gewöhnung? Eine andere Studie wiederum ergab, dass der Blutzucker- und Insulinspiegel nicht anstieg, wenn gewohnheitsmäßige Kaffeetrinker ihren täglichen Kaffeekonsum in 16 Wochen auf 5 Tassen koffeinhaltigen Kaffees erhöht hatten. Tatsächlich hielt sich dann ihr Blutzuckerspiegel niedriger als bei jenen Gruppen, die entkoffeinierten Kaffee oder überhaupt kein Kaffee tranken.
Dies deutet darauf hin, dass sich die Blutzucker- und Insulinreaktion nach der Anpassung an die Koffeinwirkung im Laufe der Zeit möglicherweise sogar gegenüber dem Ausgangswert verbessern kann.
Was folgern wir daraus? Nun ja, offensichtlich ist es so, dass Koffein die Ketonwerte im Blut maßgeblich erhöhen kann, was für die von vielen gewünschte erhöhte Fettverbrennung förderlich sein könnte. Kombiniert mit einer ketogenen Diät – keine der zuvor erwähnten Studien hat die Auswirkungen von Koffein auf eine ketogene Diät untersucht – könnte dies vielleicht mit zweckmäßigen größeren Synergieeffekten verbunden sein. In dieselbe Richtung scheint ja auch der zuletzt sehr gehypte Bulletproof-Kaffee abzuzielen, den man übrigens leicht selbst machen kann. Kaffee und ein bisschen Kokosöl rein – fertig!
Dabei könnte vielleicht auch der Preis der koffeinbedingten kurzfristigen Erhöhung der Blutzuckerwerte in Kauf genommen werden. Denn die Frage ist, ob die plötzlichen Erhöhungen des Blutzuckerspiegels nach Kaffeekonsum, die sich ohnedies schon nach kürzerer Zeit wieder runterpendeln dürften, wirklich ins Gewicht fallen, wenn im Gegenzug für einen wesentlich längeren Zeitraum von einigen Stunden die Ketonkörperproduktion maßgeblich angekurbelt wird? Könnten wir nicht die kurzfristige Erhöhung des Blutzuckers nützen, um eine Aufgabe zu erledigen, die uns kurzfristig viel Energie abverlangt sei es ein bisschen Jogging im Park, oder die Wohnung zu putzen? Um danach gemütlich in die Ketose zu fallen?
Quellenverzeichnis[+]
| ↑1 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20181814 |
|---|---|
| ↑2 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3267522/ |
| ↑3, ↑5 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692 |
| ↑4 | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3439152/ |
| ↑6 | Zufuhr von Koffein erhöht Plasma-Ketone: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28177691 |
| ↑7 | Coffee and caffeine intake and incidence of type 2 diabetes mellitus: a meta-analysis of prospective studies: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24150256 |
| ↑8 | Caffeinated and Decaffeinated Coffee Consumption and Risk of Type 2 Diabetes: A Systematic Review and a Dose-Response Meta-analysis: http://care.diabetesjournals.org/content/37/2/569.full |
| ↑9 | Caffeinated coffee consumption impairs blood glucose homeostasis in response to high and low glycemic index meals in healthy men: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18469247 |
Aktiviert wird der mTOR-Signalweg u.a. durch die Hormone Testosteron, IGF-1, Insulin oder auch durch simples Krafttraining. Auch scheint die Aktivierung des mTOR-Signalwegs bestimmte Aspekte des Gedächtnisses zu fördern. Und auch hier zeigt sich die ambivalente Wirkungsweise des mTOR Enzyms. Da unser Gedächtnis auch negative Ereignisse, wie zB Traumata, speichert, wird von Wissenschaftlern neuerdings zur Behandlung […]
So, jetzt haben wir es schwarz auf weiß in einer Meta-Studie.
Eine Meta-Studie aus dem Jahr 2017 hat sich mit dem Hype des Kurzzeitfastens auseinandergesetzt. Meta-Studien sind Studien, die eine Vielzahl von Einzelstudien kritisch beleuchten und kollektiv zusammenfassen. Sie gelten als verlässlichere Quelle für wissenschaftliche Schlussfolgerungen als Einzelstudien.
Zum intermittierenden Fasten, oder auch Intervallfasten, zählt man mehrere Systeme, denen gemeinsam ist, dem Körper regelmäßig, keine Kalorien über Nahrung zuzuführen. Die häufigsten Varianten sehen vor, 12 Stunden bis 36 Stunden (=ein ganzer Kalendertag plus Schlaf) nichts zu essen und keine kalorienhaltigen Getränke einzunehmen.
Sehr beliebt ist die 16:8 Methode, also das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden pro Tag zu reduzieren. Im Prinzip ist dies leicht erreichbar, wenn man entweder das Abendessen (Dinner-Cancelling) oder das Frühstück (Skip Breakfast) auslässt. Fällt vielen nicht besonders schwer und hilft vielen zu einer besseren Figur.
In diversen Internet-Foren und Facebook Gruppen häufen sich Nachrichten dazu, wie einem das beim mühelosen Abnehmen helfen kann (Vorher-Nachher-Bilder) und dass dadurch neben dem Fettabbau andere vorteilhafte Körperprozesse wie die Autophagie (Autophagozytose), oder die Hemmung des sogenannten M-Tor Signalweges gefördert würden. Insbesondere gibt es Hinweise darauf, dass die Insulinsensibilität durch intermittierendes Fasten verbessert wird, was wiederum nahelegt, dass auch bereits eingetretene Diabetes II – Erkrankungen verbessert (oder gar geheilt?) werden könnten.
Vieles ist aber noch im Bereich der Spekulation und daher sind die Schlussfolgerungen der Meta-Studie1)Volltext de Studie (englisch): http://www.annualreviews.org/doi/full/10.1146/annurev-nutr-071816-064634?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed& auch entsprechend vorsichtig: Nichts genaues weiß man noch nicht wirklich, aber es gibt einige vielversprechende Perspektiven für die Zukunft. Selbst ein einzelnes Fastenintervall (z. B. über Nacht) kann Werte einiger metabolischer Biomarker, die mit chronischen Erkrankungen in Verbindung stehen, (wie zB Insulin und Glukose) reduzieren. Aus diesem Grund werden ja seit Langem auch diverse medizinische Messungen, auf leeren Magen gemacht. Zudem scheint es so, dass fast jede Art des Intervallfastens zu etwas Gewichtsverlust führen kann. Von den 16 in der Übersicht eingeschlossenen Interventionsstudien berichteten 11 über statistisch signifikanten Gewichtsverlust.Und da Tucomas ein Gegner von Tierversuchen ist, wird hier auch nicht auf zahlreiche Tierversuche verwiesen.
Derzeit glaubt man relativ sicher (aber was ist schon relativ sicher?) sagen zu können, dass es nicht besonders schädlich ist. – Auch schon was! 😉
Quellenverzeichnis[+]
| ↑1 | Volltext de Studie (englisch): http://www.annualreviews.org/doi/full/10.1146/annurev-nutr-071816-064634?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed& |
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Über die Sinnhaftigkeit der Zufuhr von Antioxidantien lässt sich streiten.
Wären Antioxidantien tatsächlich so gesund wie schon seit Jahren postuliert, dürfte es eigentlich viele Zipperlein auf diesem Planeten gar nicht mehr geben. Also muss man diese Wirkstoffe auch nicht überbewerten.
Dennoch dürfte eines feststehen: Granatapfelsaft weist unter den Fruchstäften eine der höchsten Mengen an Antioxidantien auf.
Im Jahr 2013 widmeten sich ForscherInnen der Universität von Kalifornien den Auswirkungen von Granatapfelsaft auf die Gedächtnisleistung älterer Menschen.
Dazu wurden 28 vergessliche Personen mit einem Durchschnittsalter von 62-63 Jahren getestet. Vier Wochen lang erhielt die Hälfte der Teilnehmer ein aromatisiertes Erfrischungsgetränk, das keine Wirkstoffe enthielt. Die andere Hälfte erhielt täglich ein großes Glas Granatapfelsaft.
Am Beginn der Testperiode und nach dem Ende der Supplementierungszeit wurden Gedächtnistests durchgeführt. Dergestalt, dass man zuerst den Probanden Wortpaare vorlas und später einen Teil des Wortpaares ausließ und die Studienteilnehmer nach dem fehlenden fragte. Weiters gab es auch einen räumlich-visuellen Gedächtnistest, der die Orientierungsleistung in einer virtuellen Stadt abfragte.
Die Gruppe, die den Granatapfelsaft erhalten hatte, konnte beide Tests am Ende der Studie besser erfüllen als die Placebo-Gruppe.
Gleichzeitig wurden während der Gedächtnistests Magnetresonanztomographien an den Gehirnen der Studienteilnehmer durchgeführt. In der Granatapfelgruppe waren u.a. die Basalganglien, der Thalamus und der Hippocampus aktiv. Das war bei der Placebo-Gruppe angeblich nicht der Fall.
Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass Polyphenole, die aus Granatapfelsaft gewonnen werden, das Gedächtnis bei älteren Personen mit altersbedingtem Gedächtnisrückgang verbessern könnten. Die WissenschaftlerInnen, vermuten, dass Polyphenole (und andere Antioxidantien) den ruhenden und aufgabenbezogenen Blutfluss im Gehirn verstärken. Die ForscherInnen zogen zusammenfassend den Schluss, dass die Einnahme von einem Viertel Liter Granatapfelsaft täglich über einen Monat bei älteren Erwachsenen, das verbale Gedächtnis verbessern kann und die neuronale Aktivität während eines visuellen Tests verändert.
Hier geht’s zur Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3736548/
Im Jahr 2013 zeitigte eine Studie taiwanesischer Forscher erfreuliche Ergebnisse für ältere Menschen1)”Turmeric improves post-prandial working memory in
pre-diabetes independent of insulin” http://apjcn.nhri.org.tw/server/apjcn/23/4/581.pdf. 68 Personen im Diabetes-Frühstadium erhielten zum Frühstück entweder 1 Gramm Kurkuma oder ein Placebo oder eine Kurkuma/Zimt-Kombination oder nur Zimt. Die Testpersonen waren allesamt mindestens 60 Jahre alt (Median männlich 71 – weiblich 75).

Dabei wollen die Forscher festgestellt haben, dass sich bereits Stunden nach der Einnahme von Kurkuma die Leistung des Arbeitsgedächtnisses der Probanden gegenüber den Nicht-Kurkuma-Gruppen verbesserte. Die Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses trat umso stärker auf, je weniger Körperfettanteile und je geringer die Insulinresistenz der TeilnehmerInnen war. Der Effekt zeigte sich bei der Kurkuma/Zimt-Kombi in gleichem Ausmaß (also ohne Synergie- oder hemmende Wirkungen). In anderen Worten, Zimt allein, oder in Kombination mit Kurkuma scheint dem Arbeitsgedächtnis auf die Schnelle weder zu zu nützen noch zu schaden.
Kurkuma zählt derzeit wohl zu den beliebtesten Forschungsgegenständen der Pflanzen-Pharmakologie. Häufig wird dabei dem Inhaltsstoff Curcumin besondere Bedeutung zugewiesen. Interessant an der hier veröffentlichten Studie ist, dass die ForscherInnen ein ganz gewöhnliches Kurkuma-Pulver verwendeten (also kein Curcumin-Extrakt) und die Wirkung mehr oder weniger sofort (innerhalb von 6 Stunden) eintrat.
Wer die Studie auf Englisch, nachlesen will, bitte schön.
Quellenverzeichnis[+]
| ↑1 | ”Turmeric improves post-prandial working memory in pre-diabetes independent of insulin” http://apjcn.nhri.org.tw/server/apjcn/23/4/581.pdf |
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Wir werden umso jünger wahrgenommen, je niedriger unsere Cortisol-Spiegel sind? Diesen Zusammenhang wollen niederländische Forscher der Universität Leiden festgestellt haben.
In der Studie hatten Gerontologen zahlreiche Niederländer untersucht, die zur Hälfte aus besonders langlebigen Familien stammten.
Die Studienautoren stellten fest, dass das Alter der Studienteilnehmer umso höher geschätzt wurde, je höher die gemessenen Cortisol-Werte in der Früh waren. In Zahlen: Für jedes Mikromol pro Liter mehr an Cortisol, schauten die Studienteilnehmer um 0,42 Jahre älter aus. Und das traf angeblich gerade vor allem auf jene untersuchten Menschen zu, die nicht aus der Gruppe der langlebigen Familien stammten.
Die Teilnehmer mit niedrigen Cortisol-Level hätten im Schnitt rund vier Jahre jünger ausgeschaut, als die Teilnehmer mit hohen gemessenen Cortisol-Level.
Man kann die Sinnhaftigkeit und Aussagegültigkeit der Studie durchaus in Frage stellen.
Dass höhere Stresswerte (Cortisol gilt ja u.a. als Stressmarker) Leute älter aussehen lässt, stellt nicht unbedingt einen großen Neuigkeitswert dar. Und dann ist da noch die Frage, wie die Wahrnehmung des Alters einer Person überhaupt gemessen wird? In der Studie wurde dies mit Fotos gemacht, die 60 Leuten gezeigt wurden.
Aber gut, wer weiß. Vielleicht kann die Arbeit der holländischen Wissenschafter dazu dienen, die Lust bei uns zu erhöhen, unseren Stresslevel auch manchmal eine Pause zu gönnen. Und das wäre doch schon ein Gewinn?
Wer sich mit der Studie im Detail auseinandersetzen will, möge hier den Volltext nachlesen: http://www.psyneuen-journal.com/article/S0306-4530(12)00068-6/fulltext
In einigen Internetforen finden sich Erfahrungsberichte, wonach schwarze Melasse (engl.: blackstrap molasses) die ursprüngliche Haarfarbe wiederherstellen konnte, also das Ergrauen der Haare rückgängig gemacht haben soll.
Und zwar durch innerliche Anwendung. (Äußerlich soll es angeblich auch gehen – und das sogar schneller.)
Den Berichten zufolge könne es allerdings einige Monate dauern, bis sich Ergebnisse einstellten. Die Rede ist oft von vier Monaten bei zwei Esslöffeln täglich, bis Veränderungen wahrzunehmen wären. Die Berichte sind nicht durchgehend konsistent, denn manche Leute konnten bei sich auch keine Verbesserungen feststellen.
Bedenkt man den intensiven Geschmack der Melasse, sind zwei Esslöffel täglich schon eine ganze Menge und man kann sich auch die Frage stellen, ob es da nicht besser ist, wenn man zu seinem schönen grauen Haar steht, und sich nicht diesem doch recht intensiven Diätregime mit unsicheren Erfolgsaussichten zu unterwerfen. Aber das muss jede/r für sich selbst entscheiden.
Es gibt zahlreiche Theorien, warum die schwarze Melasse das Wiedereinfärben der Haare begünstigen soll, beispielsweise, dass die Melasse (engl. “blackstrap molasses”) Kupfer enthalte, und Kupfer für die Melaninbildung notwendig wäre. Überhaupt soll sich in diesem bei der Zuckerherstellung entstehendem Abfallprodukt eine große Menge diverser Mineralien (Mangan, Calcium, Magnesium) und Vitamin B6 befinden, denen gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Zu beachten ist, dass die dunkle Melasse, obwohl von herberen Geschmack, immer noch einen Zuckergehalt von rund 60% aufweist. Doch dafür weist die Melasse einer Studie aus 2009 zur Folge1)Die Studie wurde im Journal of the American Dietetic Association veröffentlicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19103324 im Vergleich zu allen anderen Zuckeralternativen den höchsten Gehalt an Antioxidantien auf, der sogar dem Gehalt von Beeren und Nüssen gleicht.
Vielleicht erklärt dies auch Berichte2) http://www.heralopecia.com/interact/archive/index.php/t-4645.html in manchen Foren, wonach die Einnahme von Melasse Frauen bei weiblichem Haarausfall geholfen hätte.
Und wer vielleicht statt Melasse etwas anderes ausprobieren möchte, kann es ja mal mit der vor allem in Indien beheimateten Ashwagandha-Pflanze ausprobieren. Dieser werden neben anderen verjüngenden Effekten auch Wirkungen zur Repigmentierung der Haare zugeschrieben. Mehrere wissenschaftliche Quellen zitieren dazu eine Publikation aus dem Jahr 1996 (Clinical Applications of Ayurvedic and Chinese Herbs: Monographs for the Western Herbal Practitioner), wonach Ashwagandha nach einem Jahr (3g nicht konzentriertes Wurzelpulver) bei älteren Männer eine Erhöhung der Blutkörperchen, eine verbesserte Haltung und mehr Melanin im Haar bewirkt hätte. Die Quelle ist im Originaltext im Internet nicht auffindbar, sodass dazu Näheres, außer der oftmaligen Wiederholung des Statements nicht gefunden werden kann. Man kann also auch am Ergebnis zweifeln. Aber Ashwagandha hat ja auch viele andere Vorzüge, weswegen ein Versuch ja vielleicht auch nicht schaden kann.
Quellenverzeichnis[+]
| ↑1 | Die Studie wurde im Journal of the American Dietetic Association veröffentlicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19103324 |
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| ↑2 | http://www.heralopecia.com/interact/archive/index.php/t-4645.html |
