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Quercetin und die Beeinflussung des M-TOR Signalwegs.

Die natürlich vorkommende Polyphenol-Verbindung Quercetin wurde umfassend auf ihre Wechselwirkung mit dem mTOR-Signalweg in verschiedenen Kontexten untersucht.

Hier einige der wichtigsten Ergebnisse:

Quercetin fördert biologische Przesse (nukleäre Translokation von TFEB und dessen transkriptionelle Aktivität) in Pigmentepithelzellen der Netzhaut, wodurch der Zellabbau und die Selbsterneuerungsfunktionen verbessert werden sollen. Dieser Effekt wird auf die Rolle von Quercetin als direkter mTOR-Inhibitor (Hemmung des mTOR-Signalwegs) unabhängig von der AKT-Aktivität zurückgeführt (Huang et al., 2018 – in vitro Studie).

Im Zusammenhang mit Brustkrebs konnte gezeigt werden, dass Quercetin die Akt/mTOR-Signalisierung hemmt und dadurch zur Verringerung der Proliferation, Apoptose und Migration von Krebszellen beiträgt. Quercetin ist auch für seine Fähigkeit bekannt, den G2/M-Zellzyklusarrest zu induzieren (Rivera Rivera et al., 2016 – in vitro Studie).

Die antitumoralen Wirkungen von Quercetin umfassen die Induktion des Verlusts der Zellviabilität, Apoptose und Autophagie durch Modulation mehrerer Signalwege, einschließlich PI3K/Akt/mTOR, was seine Rolle bei der Bekämpfung des Tumorstoffwechsels unterstreicht (Reyes-Farias & Carrasco-Pozo, 2019 – Metastudie).

Es hat sich gezeigt, dass Quercetin pathologische Veränderungen nach neuronalen Verletzungen durch die Regulierung des mTOR-Signalwegs wirksam verbessert, und wird daher als Intervention bei Rückenmarksverletzungen in Betracht gezogen (Wang et al., 2022 – in vitro Studie).

Quercetin hemmt die Aktivierung von Fibroblasten und die Nierenfibrose (Vernarbung der Neren), indem es die mTOR- und β-Catenin-Signalwege unterdrückt, was ein therapeutisches Potenzial bei chronischen Nierenerkrankungen bieten könnte (Ren et al., 2016 – in vitro Studie).

Es zeigt auch antiangiogene Aktivität in der Krebsprävention durch Hemmung des Tumorwachstums und der Metastasierung über VEGFR-2-regulierte AKT/mTOR/P70S6K-Signalwege (Pratheeshkumar et al., 2012 – ex vivo, in vivo (arme Ratten!) und in vitro models).

Darüber hinaus verbessert Quercetin die epithelial-mesenchymale Transition renaler Tubulusepithelzellen bei diabetischer Nierenerkrankung und wird mit einer Hemmung der mTORC1/p70S6K-Aktivierung in Verbindung gebracht (Lu et al., 2015).

Quercetin zeigt zusammen mit anderen nutrazeutischen SIRT1-Modulatoren Effekte auf die mTOR/S6K1/4E-BP1-Signalisierung und weist auf eine wichtige Beziehung zum mTOR-Signalweg hin (Bianchi & Giovannini, 2018).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Quercetin auf vielfältige Weise mit dem mTOR-Signalweg interagiert und potenzielle Vorteile bei der Verbesserung der Zellfunktion, der Hemmung der Krebsentstehung sowie ein therapeutisches Potenzial bei verschiedenen Krankheiten aufweist. Die Modulation des mTOR-Signalwegs durch Quercetin unterstreicht seine wichtige Rolle bei der Beeinflussung von Zellwachstum, Stoffwechsel und Überleben.

Diclaimer: Wenn es so klar wäre, wie oben dargestellt, gebe es zahlreiche Krankheiten nicht mehr. Für die meisten der oben dargestellten Beispiele dürfte es keine klinischen Studien geben, sondern lediglich in-vitro-Studien, oder Studien an armen Labormäusen. Die konkreten Auswirkungen auf den Menschen wurden in der Medizin noch wenig untersucht.
Der Beitrag wurde unter Zuhilfe-Name eines Wissenschafts-Bots erstellt und soll in erster Linie als Möglichkeit zum Einstieg in dieses Thema aufgefasst werden.

Rotwein und Testosteron

Rot ist die Farbe der Liebe und rot ist so mancher Wein.

Seit einigen Jahren beschäftigen sich Forscher mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Rotweins. Angefangen hat es damit, dass Wissenschaftlern aufgefallen war, dass Menschen in Frankreich trotz hohen (Rot-)Weinkonsums seltener von Herz- Kreislauferkrankungen betroffen sind. Und wie so oft in der Geschichte der  Medizinwissenschaften verwandelte sich ein Trotzdem (geht es mir gut)  zu einem späteren Deshalb (geht es mir gut). Man kam  zu dem Schluss, dass Rotwein gesundheitsfördernde Auswirkungen hat. Geradezu gehypt wurde dabei ein Inhaltsstoff, der sich in vielen Rotweinen findet, das Resveratrol.

Unzählige Studien beschäftigen sich mit diesem Inhaltsstoff, und ob es nun stimmt oder nicht, im allgemeinen medizinischen Mainstream wird Weinkonsum nicht mehr so verteufelt wie das früher einmal der Fall war.

Auch zählte es früher zum medizinischen Predigtdienst, dass Alkohol nichts für die Lust wäre, oder – um es wissenschaftlicher auszudrücken – ein Testosteronsenker wäre. Dass eigentlich jede/r, der sich mit der Sache selbst praktisch beschäftigt hatte, eigentlich zu umgekehrten Ergebnissen gelangte, spielt nicht so die Rolle, denn Wissenschaft hat ja immer Recht. 😉

Aber auch hier, wie so oft die wissenschaftliche Umkehr: Entgegen früheren Unkenrufen gilt Rotwein neuerdings sogar als Testosteronbooster. Ein schwerer Schlag für die Bodybuilding-Community, die ja in diversen Foren, basierend auf wissenschaftliche Studien, immer vor Alkohol gewarnt hatte und statt dessen auf künstliche Steroide gesetzt hatte.

Zumindest eine Studie1)https://www.sciencedaily.com/releases/2013/01/130107161424.htm2)https://nutritionj.biomedcentral.com/articles/10.1186/1475-2891-11-67 legt nahe, dass das im Rotwein enthaltene Quercetin die Testosteronausscheidung über die Nieren hemmt. Das hätte der Studie zur Folge zwei Auswirkungen: Zum einen kann der Testosteronhaushalt länger hoch gehalten werden, zum anderen kommt es bei Urin-Proben bei Dopingkontrollen zu niedrigeren Werten. Ein zB. auffälliger Testosteronwert wird so im Urin nicht nachgewiesen. Einen ähnlichen Effekt vermutet man übrigens auch beim Konsum von Grüntee.

Warum Rotwein den Testosteronhaushalt puschen dürfte, so ganz genau weiß man es noch nicht. Und vielleicht ist es ja sogar jeglicher Alkohol? Mal sehen, was da in Zukunft noch auf uns zukommt.

Eine italienische Studie hat sich einmal weniger mit dem Testosteron beschäftigt, sondern ganz allgemein mit dem Zusammenhang von Rotwein und Sex-Drive, in diesem Fall bei Frauen. Knapp 800 Frauen wurden zu ihrem Alkoholgenuss und ihrem sexuellen Verhalten befragt. Und siehe da, diejenigen, die zwei Gläser Rotwein tranken, lagen lustmäßig vor allen anderen Alkoholkonsumentinnen. Abgeschlagen hinter den Alkoholkonsumemtinnen, die Abstinenzlerinnen.

Nun soll hier nicht der Eindruck erweckt werden, dass  Alkohol notwendig wäre, damit man/frau es richtig krachen lassen kann. Sieht man sich Kulturen und Religionen an, die auf Alkohol gänzlich verzichten, kommt man zu dem Schluss, ohne geht’s genauso, wenn nicht sogar besser. Vielleicht sollte man aber mal an die ganze Sache weniger verkrampft herangehen und mehr auf die innere Stimme hören.

Rotwein enthält jedenfalls ein ganzes Fass von hochwirksamen Inhaltsstoffen. So nimmt man an, dass der Inhaltsstoff Resveratrol, genauso wie das Quercetin, ein natürlicher Hemmer des mTor-Signalwegs ist. Aber das ist ein anderes Kapitel, das der werte Leser, die werte Leserin, bei Interesse hier nachlesen kann.

Meta-Studie zum Intervallfasten – Intermitting Fasting – Intermittierendes Fasten

So, jetzt haben wir es schwarz auf weiß in einer Meta-Studie.

Eine Meta-Studie aus dem Jahr 2017 hat sich mit dem Hype des Kurzzeitfastens auseinandergesetzt. Meta-Studien sind Studien, die eine Vielzahl von Einzelstudien kritisch beleuchten und kollektiv zusammenfassen. Sie gelten als verlässlichere Quelle für wissenschaftliche Schlussfolgerungen als Einzelstudien.

Zum intermittierenden Fasten, oder auch Intervallfasten, zählt man mehrere Systeme, denen gemeinsam ist, dem Körper regelmäßig, keine Kalorien über Nahrung zuzuführen. Die häufigsten Varianten sehen vor, 12 Stunden bis 36 Stunden (=ein ganzer Kalendertag plus Schlaf) nichts zu essen und keine kalorienhaltigen Getränke einzunehmen.
Sehr beliebt ist die 16:8 Methode, also das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden pro Tag zu reduzieren. Im Prinzip ist dies leicht erreichbar, wenn man entweder das Abendessen (Dinner-Cancelling) oder das Frühstück (Skip Breakfast) auslässt. Fällt vielen nicht besonders schwer und hilft vielen zu einer besseren Figur.

In diversen Internet-Foren und Facebook Gruppen häufen sich Nachrichten dazu, wie einem das beim mühelosen Abnehmen helfen kann (Vorher-Nachher-Bilder) und dass  dadurch neben dem Fettabbau andere vorteilhafte Körperprozesse wie die Autophagie (Autophagozytose), oder die Hemmung des sogenannten M-Tor Signalweges gefördert würden. Insbesondere gibt es Hinweise darauf, dass die Insulinsensibilität durch intermittierendes Fasten verbessert wird, was wiederum nahelegt, dass auch bereits eingetretene Diabetes II – Erkrankungen verbessert (oder gar geheilt?) werden könnten.

Fasten hilft beim Abnehmen. Aber das ist übertrieben. Bild Tuco

Vieles ist aber noch im Bereich der Spekulation und daher sind die Schlussfolgerungen der Meta-Studie1)Volltext de Studie (englisch): http://www.annualreviews.org/doi/full/10.1146/annurev-nutr-071816-064634?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed& auch entsprechend vorsichtig: Nichts genaues weiß man noch nicht wirklich, aber es gibt einige vielversprechende Perspektiven für die Zukunft. Selbst ein einzelnes Fastenintervall  (z. B. über Nacht) kann Werte einiger metabolischer Biomarker, die mit chronischen Erkrankungen in Verbindung stehen, (wie zB Insulin und Glukose) reduzieren. Aus diesem Grund werden ja seit Langem auch diverse medizinische Messungen, auf leeren Magen gemacht. Zudem scheint es so, dass fast jede Art des Intervallfastens zu etwas Gewichtsverlust führen kann. Von den 16 in der Übersicht eingeschlossenen Interventionsstudien berichteten 11 über statistisch signifikanten Gewichtsverlust.Und da Tucomas ein Gegner von Tierversuchen ist, wird hier auch nicht auf zahlreiche Tierversuche verwiesen.

Derzeit glaubt man relativ sicher (aber was ist schon relativ sicher?) sagen zu können, dass es nicht besonders schädlich ist. – Auch schon was! 😉

Der mTOR-Signalweg und seine (auch natürliche) Hemmung und Aktivierung

Aktiviert wird der mTOR-Signalweg u.a. durch die Hormone Testosteron, IGF-1, Insulin oder auch  durch simples Krafttraining. Auch scheint die Aktivierung des mTOR-Signalwegs bestimmte Aspekte des Gedächtnisses zu fördern. Und auch hier zeigt sich die ambivalente Wirkungsweise des mTOR Enzyms. Da unser Gedächtnis auch negative Ereignisse, wie zB Traumata, speichert, wird  von Wissenschaftlern neuerdings zur Behandlung […]