Quercetin ist ein natürlich vorkommendes Pflanzenpigment, das zur Gruppe der Flavonoide gehört und in vielen Früchten, Gemüsen, Blättern und Samen vorkommt, wie beispielsweise Äpfeln, Zwiebeln, Brokkoli, Beeren und Trauben. Querceting ist für seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und wird oft in der Komplementärmedizin und Nahrungsergänzungsmittelindustrie eingesetzt.

Vorkommen in Lebensmitteln
Quercetin ist in einer Vielzahl pflanzlicher Lebensmittel enthalten. Besonders hohe Gehalte finden sich in:
- Kapern (233,8 mg/100g)
- Liebstöckel (170 mg/100g)
- Zwiebeln, insbesondere rote Zwiebeln (35 mg/100g)
- Grünkohl (7,1 mg/100g)
- Äpfel mit Schale (4,9 mg/100g), wobei ältere Apfelsorten tendenziell mehr Quercetin enthalten
- Heidelbeeren (7,0 mg/100g)
- Preiselbeeren (13,0 mg/100g)
- Grüner und schwarzer Tee (2,5-2,2 mg/100g)
- Brokkoli (3,0 mg/100g)1
Quercetin kommt hauptsächlich in den äußeren Schichten und Schalen von Obst und Gemüse vor. Daher ist es ratsam, diese mitzuverzehren. Zudem kann der Quercetingehalt durch schonende Zubereitungsmethoden wie Dünsten oder kurzes Anbraten besser erhalten bleiben als durch langes Kochen.
Hilfe bei PCOS und Allergien?
Aktuelle Studien zeigen Ergebnisse zur Wirksamkeit verschiedener Gesundheitsproblemen. Diverse Studien, die leider an Tieren durchgeführt wurden, legen nahe, dass Quercetin positive Effekte bei der Behandlung des Polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) haben könnte, während andere Studien seine Wirkung bei Allergien, viralen Infektionen und sportlicher Leistungsfähigkeit untersuchen.
Antivirale Wirkung
Quercetin hat sich in mehreren Studien als vielversprechend für die Prävention und Behandlung von COVID-19 erwiesen. In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 152 COVID-19-Patienten im frühen Krankheitsstadium führte die Einnahme von 1000 mg liposomalem Quercetin (welches vom Körper 20mal besser aufgenommen werden soll) täglich über 30 Tage zu signifikant besseren Ergebnissen im Vergleich zur Standardbehandlung:
- 68% weniger Krankenhausaufenthalte
- 77% kürzere Krankenhausaufenthalte
- Geringerer Bedarf an Sauerstoffunterstützung
- Keine Intensivstationsaufenthalte oder Todesfälle in der Quercetin-Gruppe
Die antivirale Wirkung von Quercetin beruht auf mehreren Mechanismen, darunter die Hemmung des Viruseintritts in die Zellen, die Unterdrückung der Virusreplikation und die Modulation der Immunantwort. Aufgrund dieser vielversprechenden Ergebnisse wird Quercetin als mögliche ergänzende Therapieoption bei COVID-19 diskutiert, insbesondere in der Frühphase der Erkrankung4.
Entzündungshemmung
Quercetin zeigt starke entzündungshemmende Eigenschaften, die auf verschiedenen Mechanismen beruhen dürften:
- Es hemmt die Produktion und Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen
- Quercetin reduziert die Aktivität von Enzymen wie Cyclooxygenase und Lipoxygenase, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind
- Es moduliert die Aktivität von Immunzellen wie Mastzellen und Neutrophilen, was zu einer verminderten Entzündungsreaktion führen soll.
In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Quercetin bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis und allergischer Rhinitis die Symptome lindern kann
Bei Sportlern führte die Einnahme von Quercetin zu einer signifikanten Reduktion von Entzündungsmarkern im Blut nach intensivem Training4. Diese vielversprechenden Ergebnisse machen Quercetin zu einem interessanten Wirkstoff für die Prävention und Behandlung von entzündlichen Zuständen.
Verbesserung für Typ2-Diabetes?
- In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie führte die Einnahme von 500 mg Quercetin täglich über 12 Wochen zu einer Verbesserung des glykämischen Profils bei Typ-2-Diabetikern. Der HbA1c-Wert sank um durchschnittlich 0,54%, während der Nüchternblutzucker um 32,3 mg/dL abnahm.
- Eine weitere Studie zeigte, dass 100 mg Quercetin täglich über 12 Wochen den Body Mass Index (BMI) und Körperfettanteil bei übergewichtigen Probanden reduzierte. Dies ist relevant, da Übergewicht ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes ist.
- Quercetin scheint auch die postprandiale Hyperglykämie zu beeinflussen. Es konnte gezeigt werden, dass es den durch Maltose induzierten Blutzuckeranstieg nach Mahlzeiten verringert, allerdings ohne signifikanten Effekt auf glukoseinduzierte postprandiale Hyperglykämie2.
Diese ersten Ergebnisse sind ermutigend, jedoch sind weitere umfangreiche klinische Studien erforderlich, um die optimale Dosierung, Langzeitwirksamkeit und potenzielle Nebenwirkungen von Quercetin bei der Behandlung von Diabetes zu ermitteln.