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Hilft 5HTP bei Stottern?

Der Titel sagt eigentlich schon alles. Kann die Aminosäure 5-HTP Stotterern helfen, ihr Sprechen zu verbessern?

Will man dem Bericht eines Forenschreibers auf Reddit Glauben schenken, dann könnte dies vielleicht der Fall sein. Dieser schrieb vor einiger Zeit diesen Beitrag.

Demnach hätte der Mann früher (vor 16 Jahren) unter einem mittleren bis starken Stottersyndrom gelitten, das ihn zB hinderte, bestimmte Worte zu artikulieren oder Sätze zu vervollständigen. Abends zwischen 200 und 400 mg 5-htp hätten ihm geholfen, sein Stottern weitgehend unter Kontrolle zu bringen, und das seit vielen Jahren.
Auch heute noch, 16 Jahre nach dem Beginn der 5-HTP-Einnahme, würde er die Einnahme fortsetzen. Bei Beendigung der Einnahme würden die Symptome wieder stärker hervortreten.

Die Erklärung, die der Mann für die Besserung seiner Symptome hatte, war, dass er gelesen hatte, dass Stottern mit einem hohen Dopamin-Pegel assoziiert wäre. 5-HTP soll jedoch günstig auf den Serotonin-Spiegel wirken und Serotonin und Dopamin würden in einer umgekehrten Beziehung stehen. Mehr Serotonin würde zu weniger Dopamin führen und umgekehrt.

Ob diese Theorie stimmt, sei dahingestellt. Derzeitiger wissenschaftlicher Wissensstand ist, dass in bestimmten Fällen Serotonin die Dopaminproduktion hemmen kann und umgekehrt ein niedriger Serotoninspiegel zu einer Überproduktion von Dopamin führen kann.

Tatsache scheint aber jedenfalls zu sein, dass 5HTP dem Anwender massiv zu helfen scheint und das bei nur geringen Nebenwirkungen. (Leicht verminderte Libido, die nach dem Absetzen nach ein paar Tagen wieder ansteigt).

Ob 5-HTP wirklich hilft, muss wohl jeder für sich selbst austesten. Einen Versuch ist es vielleicht wert. Hier nochmals der Link zu dem bemerkenswerten Beitrag.

Kurkuma und die Seele

Kann man Glück essen? Vielleicht schon, und hier ist nicht von synthetischen Drogen die Rede, sondern von einem unverdächtigen indischen Gewürz.

Der Hype um die Kurkuma-Pflanze währt nun schon seit einigen Jahren und scheint auch durch zahlreiche Studien gerechtfertigt zu sein. Ein Zweig der Kurkuma-Forschung beschäftigt sich auch mit dem psychischen Wohlbefinden, das die Pflanze auszulösen scheint.

Rein farblich ist das keine Überraschung. Kurkuma leuchtet so gelb, dass der Verdacht naheliegen könnte, dass durch die Einnahme vielleicht auch so eine Art innerliches Leuchten entstehen könnte.
Und angeblich legt das auch eine israelische Studie(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23673908) aus 2013 nahe. Da wurde depressiven Menschen ein paar Wochen lang pro Tag 500 mg Curcumin (jener Bestandteil im Kurkuma, dem die stärkste pharmakologische Wirkung nachgesagt wird) verabreicht und das hätte dann eine ähnliche Wirkung wie chemische Antidepressiva in der Kontrollgruppe gehabt, und das sogar schneller. Und dann gibt es noch jene Studie(https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ptr.502) aus dem Jahr 2014, die noch ein bisschen nachlegt und Curcumin mit dem bekanntesten Antidepressivum Fluoxetin (Prozac) verglich und eine ähnliche Wirkung belegte.

Zusammenfassend stellten die Forscher fest:

“Diese Studie liefert erste klinische Beweise, dass Curcumin als wirksame und sichere Behandlungsmethode bei Patienten mit MDD (Major Depression – schwere Depression ohne gleichzeitige Suizidgedanken oder andere psychotische Störungen eingesetzt werden kann.”

Aber was sind schon Studien? Da gibt es mal solche, mal solche. Persönliche Erfahrungsberichte sind da oft anschaulicher: Hier mal ein älterer Bericht aus einem Forum, in dem jemand berichtet, dass er Curcumin immer erfolgreich wegen seiner Gelenksschmerzen angewendet hätte. Als er dann einmal aus irgendeinem Grund das Curcumin abgesetzt hatte, bemerkte er, dass er eigentlich während der Curcumineinnahme immer depressionsfrei gewesen war und nach dem “Absetzen” des Curcumins wieder die alten (bereits vergessenen) Depressionen in Erscheinung traten. Klingt das nicht ähnlich, wie manch Erfahrung von Menschen, die Antidepressiva verschrieben bekommen?

Geschmacklich ist Kurkuma solala, also eher nicht so toll. Die Inder verwenden es hauptsächlich als Bestandteil im Curry um diesem eine schöne Farbe zu verleihen. Das wirft einen anderen Aspekt auf. Damit die positiven Eigenschaften dieses Gewürzes vom Körper überhaupt verwertet werden kann, sollte man es gemeinsam mit Pfeffer einnehmen. Das soll die Bioverfügbarkeit stark erhöhen.