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Ausreichend Schlaf kann den Testosteronspiegel verdoppeln

Das zumindest legt eine Studie der Universität Chikago 1)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17520786 aus 2007 nahe.

Dass wir im Allgemeinen zu wenig schlafen, hat sich ja bereits herumgesprochen. Vor allem die hormonellen Aspekte werden zunehmend Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung.

Zu wenig Schlaf kann dick machen.

Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass die Insulinsensitivität um 20 Prozent sinkt, wenn Männer in einer Nacht nur 4 Stunden schlafen. Bei Diabetikern ist dieser Effekt sogar noch ausgeprägter.2)http://care.diabetesjournals.org/content/33/7/1573Daher ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass Übergewicht und Schlafmangel häufig einhergehen. Da scheint es geradezu nur logisch zu sein, dass Typ-2-Diabetes mit einem geringerem Testosteronstatus assoziiert wird. 3)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21646372/

Schlaf & Testosteron 
Schon länger ist bekannt, dass auch der Testosteronstatus maßgeblich von ausreichendem Schlaf abhängig ist.

Um diesen Zusammenhang evidenzbasiert in Zahlen zu kleiden, haben Wissenschaftler der Universität Chicago die Menge an Testosteron gemessen, die 12 Männer zwischen 64 und 74 Jahren im Blut hatten und dies mit ihrem Schlafverhalten verglichen. Die Schlafdauer variierte von 4,5 bis 7,5 Stunden pro 24 Stunden. Je länger die Männer schliefen, desto mehr Testosteron zirkulierte im Blut.

Jene Männer, die am wenigsten schliefen, hatten einen Testosteronspiegel von 200-300 ng / dl, was den damals bekannten Durchschnittswerten für Männer in diesem Alter entsprach. Jedoch wiesen jene Männer, die am meisten schliefen, einen durchschnittlich doppelt (!) so hohen Testosteronspiegel (500-700 ng / dl) auf. Das ist eigentlich ein Niveau, das man von jungen Männern erwarten würde.

Im Ergebnis könnte dies auch den Schluss nahelegen, dass ältere Männer nicht einfach so einen Testosteronabfall in Kauf zu nehmen haben, sondern dass der Testosteronabfall im Alter auch damit im Zusammenhang stehen könnte, dass ältere Männer zunehmend immer weniger schlafen. Beachtlich in diesem Zusammenhang war auch, dass die Männer ihre Schlafdauer falsch (nämlich viel zu hoch) einschätzten.

Eine andere Studie der Universität Singapur aus dem Jahr 2010 ergab ähnliche Ergebnisse. Dort hatte man 531 Testpersonen zur Untersuchung zur Verfügung. Man befragte die Männer u.a. zu ihren Sexualgewohnheiten und zur Schlafdauer.4)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19684340Und wieder: Die Schlafdauer war unabhängig von Alter, Ausdauertraining und Körperfett positiv mit Gesamttestosteron und bioverfügbarem Testosteron korreliert. Bei jenen Männern, die angegeben hatten, mehr zu schlafen, wurden deutlich höhere Testosteronwerte gemessen. Tatsächlich hatten die Männer, die 4 Stunden geschlafen hatten, etwa 60% weniger Testosteron in ihrem Serum als die Männer, die 8 Stunden geschlafen hatten.

Nächste Studie 2011. Diesmal mussten 10 gesunde junge Männer herhalten.5)https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4445839/ Und wieder: Wenn die Männer eine Woche lang nur 5 Stunden/Tag geschlafen hatten, war Ihr Testosteronspiegel um 10-15% geringer, was einer biologischen Alterung um 11 Lebensjahre entspricht.

Nicht zu unterschätzen auch die REM-Phasen, also jene Zeiten im Schlaf, von denen angenommen wird, dass wir hier träumen. Denn in diesen finden die nächtliche Erektionen bei Männern wie Frauen statt – jawohl, auch die Klitoris neigt zum größeren werden. Falls mal wer kommt und fragt.

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Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17520786
2 http://care.diabetesjournals.org/content/33/7/1573
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21646372/
4 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19684340
5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4445839/